Pressemitteilungen 2022

BARMER-Analyse – Heilmittelverordnungen schwanken landesweit stark

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Kiel, 12. April 2022 – Die Menschen in Schleswig-Holstein erhalten mehr Physio- oder Ergotherapie als in vielen anderen Bundesländern. Hierzulande liegen die Heilmittelausgaben vier Prozent über dem Bundesdurchschnitt. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern liegen die Heilmittelausgaben sogar bis zu 42 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Das geht aus dem Heilmittelreport der Barmer hervor. Schlusslicht ist Bremen mit Heilmittelausgaben von 29 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. „Die deutlichen regionalen Unterschiede beim Einsatz von Heilmitteln sind rein medizinisch nicht erklärbar. Im Sinne der Patientinnen und Patienten ist mehr Transparenz zum Nutzen und zum medizinisch angemessenen Einsatz von Heilmitteln erforderlich, also mehr Evidenz“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Bei den physiotherapeutischen Leistungen dominiere in den östlichen Bundesländern die Manuelle Therapie, in den westlichen Bundesländern werde hingegen in erster Linie Krankengymnastik verordnet. Die Ursachen für die regional unterschiedlichen Therapieentscheidungen müssten ebenso wie die Effektivität der therapeutischen Maßnahmen weiter untersucht werden. 

Im Osten schneller zum Heilmittel 

Patientinnen und Patienten der östlichen Bundesländer bekämen laut Barmer häufiger ein Heilmittel verordnet als Gleichaltrige in den westlichen Bundesländern und den Stadtstaaten. Das gelte vor allem für Physio- und Ergotherapie. Schleswig-Holstein liege in beiden Bereichen ebenfalls über dem Bundesdurchschnitt (Physiotherapie plus zwei und Ergotherapie plus zwölf Prozent). Bei der Logopädie gebe es hingegen eine andere regionale Verteilung. Hier sei wiederum Bremen Schlusslicht im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (-19 Prozent), während Nordrhein-Westfalen die meisten Logopädie-Patienten aufweisen könne (+18 Prozent). Schleswig-Holstein liege hier nur knapp unter dem Bundesschnitt (minus ein Prozent). „Die regionalen Unterschiede zeigen, dass bei Heilmitteln mehr Transparenz erforderlich ist. Dies würde deren patientenorientierten Einsatz weiter stärken“, sagt Hillebrandt. 

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