Kiel, 03. Juli 2017 - In Deutschland steigt die Zahl der Menschen mit Hautkrebsdiagnosen weiter an. Wie das Statistische Bundesamt meldet, ist die Zahl der Krankenhausbehandlungen mit der Diagnose Hautkrebs zwischen 2010 und 2015 bundesweit um 17,1 Prozent gestiegen. Knapp ein Viertel aller Behandlungsfälle entfiel auf die gefährlichste Form, den „schwarzen“ Hautkrebs (Melanom), gut drei Viertel auf den weitaus häufiger vorkommenden „hellen“ Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Stachelzellkarzinom). Die weit überwiegende Zahl der stationär behandelten Patienten war älter als 65 Jahre.
Auch in Schleswig-Holstein hat nach den Daten des Statistischen Bundesamtes die Zahl der Krankenhausbehandlungen durch Hautkrebs-Erkrankungen zugenommen: Von 2010 bis 2015 um 11,3 Prozent. Während die stationär behandelten Fälle beim „schwarzen“ Hautkrebs in diesem Zeitraum um 20,8 Prozent zurückging, nahm die Fallzahl beim „hellen“ Hautkrebs um 34,1 Prozent zu. Auch in Schleswig-Holstein entfielen über 70 Prozent der Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs auf über 65-Jährige.
Hauptursache für die Entstehung von Hautkrebs ist zu häufige und intensive Sonnenbestrahlung. „Hautkrebs ist wohl eine der am meisten unterschätzten Krebserkrankungen in Deutschland. Offensichtlich sind sich viele Menschen der Gefahr der UV-Strahlung immer noch nicht bewusst“, erklärt Schleswig-Holsteins Barmer Landesgeschäftsführer Thomas Wortmann.
Ambulante ärztliche Versorgung
Auch in den ambulanten Daten der Barmer spiegeln sich diese Entwicklungen wider. Insbesondere durch mehr Betroffene mit hellem Hautkrebs stieg die Diagnoserate von 2010 bis 2015 um 26 Prozent an. In Schleswig-Holstein nahm die Diagnoserate mit über 30 Prozent etwas stärker zu. In Bezug auf die Bevölkerungszahl lag die Erkrankungsrate in Schleswig-Holstein im Jahr 2015 jedoch (noch) leicht unter dem Bundesdurchschnitt. Insgesamt wurde bei mehr als 60.000 Schleswig-Holsteinern im Jahr 2015 eine Hautkrebsdiagnose dokumentiert.
Hautkrebs-Screening
„Ein Grund für den Anstieg der Diagnosen ist sicherlich das seit Juli 2008 von den Krankenkassen bezahlte Hautkrebs-Screening. Es hat für die Erkrankung zweifellos mehr Sensibilität geschaffen“, erläutert Wortmann. Ab 35 Jahren steht gesetzlich Krankenversicherten seitdem alle zwei Jahre ein solches Screening zu. Eine zusätzliche Vereinbarung ermöglicht in Schleswig-Holstein allen Versicherten der Barmer bereits von Geburt an bis zum Alter von 34 Jahren im Zwei-Jahres-Rhythmus einen entsprechenden Haut-Check.
Hautkrebsprophylaxe mit einfachen Mitteln
„Hautkrebs lässt sich aber einfach vorbeugen, wenn einige Punkte beachtet werden“, empfiehlt der Barmer Landeschef: „Schatten statt Sonne, Freizeitaktivitäten nicht in den Mittagsstunden, UV-Schutz mit lichtdichter Kleidung inklusive Kopfbedeckung, Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor, Sonnenbrille und der Verzicht auf Solarien“, so Wortmann weiter. Vor allem Kindern und jungen Leuten sollte ein Sonnenbrand erspart bleiben, da das Hautkrebsrisiko durch Sonnenbrände im jungen Alter deutlich steige. Daneben sei es ratsam, die Haut selbst regelmäßig auf Veränderungen zu prüfen.