Kiel, 19. Juli 2022 – Immer mehr Menschen in Schleswig-Holstein erhalten die Diagnose heller Hautkrebs. Zwischen den Jahren 2010 und 2020 erhöhte sich die Betroffenenzahl im Land um knapp 39 Prozent von rund 61.000 auf 84.500. Das zeigt eine Auswertung im aktuellen Barmer-Arztreport. „Angesichts der Tatsache, dass sich das Risiko für hellen Hautkrebs durch einen angemessenen Sonnenschutz erheblich reduzieren lässt, sind die Betroffenenzahlen viel zu hoch. Im Unterschied zu vielen anderen Krebsarten ist relativ klar, was Hautkrebs verursacht, nämlich übermäßige UV-Strahlung durch Sonne oder Solarium“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Im Hinblick auf die zu erwartenden Sonnenstunden in den nächsten Tagen empfehle er dringend, dass niemand ohne entsprechenden Schutz länger in der Sonne bleibe. „Die Haut vergisst keinen einzigen Sonnenstrahl, deshalb sollten Sonnenbäder auf ein Minimum reduziert werden“, so Hillebrandt. Wer sich dennoch in der Sonne aufhalte, zum Beispiel beim Baden, solle bestenfalls eine Kopfbedeckung sowie UV-Kleidung tragen und auf freie Körperstellen eine Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor auftragen.
Ältere Menschen häufiger betroffen
Laut Auswertung seien in Schleswig-Holstein Frauen mit einer Diagnoserate von 3,0 Prozent etwas häufiger von hellem Hautkrebs betroffen als Männer (2,8 Prozent). Mit dem Alter steige die Wahrscheinlichkeit, an Hautkrebs zu erkranken erheblich an: So gebe es die höchste Betroffenenrate in der Altersgruppe der ab 80-Jährigen mit 13,7 Prozent. In der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen liege sie nur bei 6,2 Prozent. Bei den 20- bis 59-Jährigen seien im Unterschied dazu lediglich 0,9 Prozent betroffen.
Regelmäßige Hautkrebs-Screenings können Leben retten
Im Unterschied zu hellem Hautkrebs seien die Fallzahlen für schwarzen Hautkrebs im nördlichsten Bundesland weniger stark angestiegen. So habe sich im Beobachtungszeitraum von 2010 bis 2020 die Diagnose malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs) um 16,8 Prozent von rund 21.400 auf knapp 25.000 erhöht. „Schwarzer Hautkrebs ist zwar weniger verbreitet als heller, jedoch handelt es sich hierbei um die gefährlichste Form. Ein malignes Melanom kann sehr schnell Metastasen bilden und zum Tode führen“, sagt Dr. Hillebrandt. Er rate deshalb, dass regelmäßige Hautkrebs-Screenings bei der Hausärztin oder dem Hausarzt wahrgenommen werden. Diese Früherkennungsuntersuchungen seien für Versicherte ab 35 Jahren kostenlos und alle zwei Jahre möglich. Barmer-Versicherte aus Schleswig-Holstein könnten sogar bereits ab Geburt den Haut-Check beim Dermatologen machen lassen.
Mehr zum Hautkrebs-Screening unter: www.barmer.de/a000059
Service für Redaktionen:
Interaktive Grafiken mit Diagnosedaten zum hellen Hautkrebs (Filterung nach ICD-Diagnoseschlüssel C44) und schwarzen Hautkrebs (Filter C43) unter: https://www.bifg.de/Y925ga
Interaktive Grafik mit Daten zur Inanspruchnahme des Hautkrebs-Screenings: https://www.bifg.de/Y925GZ