Kiel, 19. April 2024 – Die Temperaturen lassen es noch nicht vermuten, doch schon die Aprilsonne erfordert ausreichend Sonnenschutz. Denn selbst bei kühler Witterung kann die Intensität der UV-Strahlung bereits im Frühjahr ähnlich stark sein wie im Hochsommer. Ohne Schutz droht als Akutfolge ein Sonnenbrand, und der ist besonders im Kindesalter folgenreich für das spätere Leben. Langfristig kann übermäßige UV-Strahlung Hautkrebs auslösen. Der ist auch in Schleswig-Holstein weiter auf dem Vormarsch. Nach Zahlen des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung erhielten im Jahr 2022 rund drei Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner des nördlichsten Bundeslandes die Diagnose Heller Hautkrebs. Das entspricht über 89.000 Menschen. Zehn Jahre zuvor lag die Rate bei 2,4 Prozent. Das ist ein Anstieg um 25 Prozent. „Den Spruch 'Die Haut vergisst nichts' kennen viele, aber die wenigsten handeln auch danach. Unsere Zahlen zeigen einen immer noch zu sorglosen Umgang mit einer vermeidbaren Gefahr. Dabei ist die Hauptursache für Hautkrebs übermäßige UV-Strahlung durch Sonne oder auch Solarium“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Den besten Schutz böten Schatten, Kleidung und eine Kopfbedeckung. Auf freie Stellen sollte eine Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor aufgetragen werden.
Hautkrebs entwickelt sich langsam
Die Barmer-Daten legen nahe, dass sich Hautkrebs über einen längeren Zeitraum entwickelt. Den Auswertungen zufolge steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung mit dem Alter an. So ist in Schleswig-Holstein in der Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen mehr als jeder Elfte betroffen. Die Rate liegt mehr als doppelt so hoch wie bei Menschen der Altersgruppe von 60 bis 69 Jahren. Bei den Über-80-Jährigen diagnostizierten Ärztinnen und Ärzte bereits bei jeder und jedem Siebten Hellen Hautkrebs. Im Gegensatz dazu entwickeln sich die Fallzahlen von schwarzem Hautkrebs weniger stark: In den vergangenen zehn Jahren lag der Anteil der betroffenen Personen konstant bei rund 0,8 Prozent. Im Jahr 2022 erhielten fast 25.000 Menschen in Schleswig-Holstein diese Diagnose.
Online-Seminar „Sonnenschutz in der Kita“
Um den richtigen „Sonnenschutz in der Kita“ geht es beim gleichnamigen Online-Seminar des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT). Das Angebot der Barmer richtet sich an Erzieherinnen und Erzieher. Expertinnen des NCT zeigen, worauf bei der Gestaltung einer Umgebung zu achten ist, die Kinder und Erzieher optimal vor übermäßiger Sonneneinstrahlung schützt. Das Online-Seminar findet statt am Dienstag, den 23. April 2024, von 15 bis 16 Uhr. Alle Informationen hierzu unter barmer.de/f005503.
Alle zwei Jahre zur Hautkrebsvorsorge
Alle Barmer-Versicherten in Schleswig-Holstein haben von Geburt an bis zum 35. Lebensjahr die Möglichkeit, alle zwei Jahre als kostenfreie Zusatzleistung bei einem Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten einen sogenannten Haut-Check vornehmen zu lassen. Ab dem 35. Lebensjahr übernimmt die Barmer für ihre Versicherten alle zwei Jahre die Kosten für ein Hautscreening. Die Untersuchung erfolgt wahlweise bei der Fachärztin, bzw. dem Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten oder bei der Hausärztin, bzw. dem Hausarzt. Mehr Informationen unter barmer.de/a000059. Alternativ können Barmer-Versicherte kostenfrei einen digitalen Haut-Check über die Barmer-Teledoktor-App nutzen. Nach einem Foto-Upload erhalten sie innerhalb von 48 Stunden eine hautärztliche Einschätzung.