Kiel, 17. November 2017 - Mit rund 2.300 Erkrankten lag die Zahl der Grippefälle in Schleswig-Holstein in der Saison 2016/2017 über dem Niveau der Vorjahre. Die Daten des Robert Koch-Instituts zeigen zudem eine regional deutlich unterschiedliche Betroffenenrate. Während im Kreis Rendsburg-Eckernförde 13 und in Neumünster 19 von 100.000 Einwohnern erkrankten, waren es in Kiel 228, im Kreis Pinneberg 172. Schleswig-Holstein weit waren 82 von 100.000 Einwohnern erkrankt. Um rechtzeitig vor den Influenza-Viren geschützt zu sein, sollte eine Impfung noch im November erfolgen. In den vergangenen Jahren hat die Grippewelle in Deutschland meist zu Jahresanfang begonnen.
Bei gesunden Kindern und Erwachsenen ist in der Regel nicht mit schweren Krankheitsverläufen zu rechnen. Unabhängig vom Alter wird eine Grippeschutzimpfung aber für Personen mit einem erhöhten berufsbedingten Erkrankungsrisiko empfohlen. Daneben ist eine Grippeschutzimpfung für bestimmte Personengruppen mit einem höheren Gesundheitsrisiko ratsam. Dazu gehören Schwangere, Menschen mit chronischen Erkrankungen, Menschen ab 60 Jahren sowie Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. „Da ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe besteht, sollten die benannten Personengruppen eine Grippe nicht auf die leichte Schulter nehmen. Im Alter von 60+ lassen sich aber beispielsweise nur 37 Prozent der Schleswig-Holsteiner gegen Grippe impfen. Da in diesem Alter das Immunsystem jedoch häufig schwächer wird, sollten mehr Ältere die Grippeschutzimpfung nutzen und sich so vor einer Grippe und eventuellen Komplikationen schützen“, erklärt Schleswig-Holsteins Barmer Landesgeschäftsführer Thomas Wortmann. Mit einer bundesweiten Impfquote von 35 Prozent sei Deutschland auch weit von einem von der Europäischen Union im Jahr 2009 für die Mitgliedsstaaten definierten Ziel entfernt. Danach sollte bereits bis zum Jahr 2015 unter älteren Menschen eine Influenza-Impfquote von mindestens 75 Prozent erreicht werden.