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Schleswig-Holstein – Land der Vorsorgemuffel. Barmer ruft zu mehr Gesundheitsvorsorge auf

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Kiel, 2. Juli 2024 – Die Corona-Pandemie hat in Schleswig-Holstein für einen deutlichen Rückgang bei der Inanspruchnahme der Gesundheits-Check-Ups gesorgt. Das zeigen Auswertungen von Abrechnungsdaten des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg). Demnach war in den Jahren 2021 und 2022 jeweils etwa knapp jede fünfte Frau und jeder sechste Mann im Land beim Gesundheits-Check-Up. Im Jahr 2020, dem Beginn der Corona-Pandemie, nutzten noch nicht einmal jede und jeder Achte (rund 12 Prozent) diese Möglichkeit. In den Jahren davor lag die Quote relativ konstant bei 23 Prozent. „Schleswig-Holstein liegt im Ländervergleich auf dem vierten Platz der Vorsorgemuffel. Nur in Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg gehen noch weniger Menschen zur Check-Up-Untersuchung“, sagt. Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Am häufigsten gingen zuletzt die Menschen in Berlin und im Saarland sowie in Bremen zum Check-Up. „Viele Krankheiten schleichen sich häufig unbemerkt ins Leben, beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes Typ 2. Umso wichtiger ist es, gesundheitliche Risiken möglichst frühzeitig zu entdecken. Denn Vorsorge ist immer besser als Nachsorge“, sagt Hillebrandt. Sein Appell: „Nutzen Sie die Angebote zur Früherkennung."

Alle drei Jahre zur Vorsorge

Der Gesundheits-Check-Up beinhaltet ein ärztliches Vorgespräch, die sogenannte Anamnese. Darin geht es um eventuell vorhandene Beschwerden, chronische Erkrankungen oder Krebsfälle in der Familie sowie um den individuellen Impfschutz. Darüber hinaus thematisiert die Ärztin oder der Arzt Ernährungsgewohnheiten, Sport und Bewegung sowie den Alkohol- und Nikotinkonsum. Im Anschluss erfolgen verschiedene körperliche Untersuchungen wie das Abhören von Herz und Lunge, das Messen von Puls und Blutdruck sowie das Beurteilen des Bewegungsapparats, der Haut, der Sinnesorgane und der psychischen Verfassung. Zusätzlich werden Blut und Urin untersucht. „Versicherte ab 35 Jahren können diese Vorsorge alle drei Jahre in Anspruch nehmen. Seit April 2019 haben auch Versicherte im Alter von 18 bis 34 Jahren einmalig Anspruch auf die Untersuchung. In dieser Altersgruppe haben das in Schleswig-Holstein im Jahr 2022 nur etwa jede 13. Frau und jeder 20. Mann genutzt. Hier ist also noch sehr viel Potenzial. Ich kann nur dazu ermuntern, das Vorsorgeangebot stärker wahrzunehmen“, so Hillebrandt.

Gesundheits-Checks sind kostenfreie Kassenleistung

Der Gesundheits-Check ist für alle Altersgruppen ab einem Alter von 18 Jahren Kassenleistung. Darüber hinaus gibt es weitere Gesundheits-Checks, etwa die Darmkrebs-Früherkennung. Diese können Barmer-Versicherte bereits ab 40 Jahren durchführen. Gesetzlich ist der immunologischer Stuhltest erst ab 50 Jahren vorgesehen.

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Torsten Nowak
Pressesprecher Barmer Schleswig-Holstein
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