Pressemitteilungen aus Schleswig-Holstein

81 Prozent der Mütter in Schleswig-Holstein empfehlen ihre Klinik nach einer Geburt weiter

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Kiel, 10. August 2017 - AOK, Barmer und Weisse Liste haben in ihren Krankenhaus-Vergleichsportalen erstmals Ergebnisse zur Zufriedenheit mit Geburtskliniken in Schleswig-Holstein veröffentlicht. Danach würden 81 Prozent der frisch entbundenen Mütter die Klinik, in der sie ihr Kind geboren haben, ihrer besten Freundin weiterempfehlen. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes mit der Weissen Liste der Bertelsmann Stiftung wurden bislang insgesamt 5.600 Mütter in Schleswig-Holstein kurz nach der Entbindung befragt.

Insgesamt liegt die Weiterempfehlungsrate für die Geburtskliniken in Schleswig-Holstein mit 81 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 83 Prozent. Die Detailergebnisse zeigen: 85 Prozent der Frauen in Schleswig-Holstein äußern sich zufrieden mit der Betreuung durch die Hebamme, 84 Prozent sind mit der ärztlichen Versorgung zufrieden. Die pflegerische Betreuung erreicht 81 Prozent, die Zufriedenheit mit Organisation und Service liegt im landesweiten Durchschnitt bei 77 Prozent.

„Die Ergebnisse unserer Befragung zeigen nicht nur die große Zufriedenheit der Mütter mit den Kliniken im Land, sondern sie decken vor allem die Unterschiede im Detail auf. Das ist genau die Transparenz, die sich Eltern bei der Wahl der für sie richtigen Geburtsklinik wünschen und die sie in den Internetportalen der Projektpartner finden. Diese Transparenz nützt aber auch den Kliniken zur Unterstützung ihres internen Qualitätsmanagements und ihrer Ausrichtung im Wettbewerb“, erklärt Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordwest.

Thomas Wortmann, Landesgeschäftsführer der Barmer für Schleswig-Holstein ergänzt: „Die Bewertung ’von Müttern für Mütter‘ hat einen hohen Stellenwert und ist für viele eine wichtige und vor allem glaubwürdige Hilfestellung. Bei der bewerteten Weiterempfehlungsbereitschaft spielen vor allem die erlebte medizinische Qualität und der Umgang von Hebammen und Ärzten eine entscheidende Rolle. Und im Wettbewerb um gute Qualität können die Bewertungen auch für die Kliniken ein echter Ansporn sein.“

Neben den Ergebnissen zur Zufriedenheit bleibt aber auch die Zahl der Geburten in einer Klinik ein gewichtiges Entscheidungskriterium. Denn mehr Erfahrung sorgt für mehr Sicherheit, falls es zu Komplikationen kommt.

Die Ergebnisse einer Klinik werden veröffentlicht, sobald für sie mindestens 50 Bewertungen von Müttern vorliegen. Aktuell ist das bei 15 Geburtskliniken in Schleswig-Holstein der Fall, was drei Viertel aller Geburtskliniken des Bundeslandes entspricht. Alle Ergebnisse für die einzelnen Kliniken sind in den Vergleichsportalen der Krankenkassen sowie bei der Weissen Liste abrufbar (bei der Barmer unter www.krankenhausnavi.barmer.de).

Hintergrund

Bereits seit November 2011 befragen AOK und Barmer ihre Versicherten im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt mit dem Patients' Experience Questionnaire (PEQ) zu den Erfahrungen, die sie in der Klinik gemacht haben. Erstmals wurde ab 2014 der von der  Bertelsmann Stiftung entwickelte Fragebogen eingesetzt, der sich auf die Erfahrungen mit Entbindungen in Geburtsabteilungen bezieht. Befragt werden die Frauen sechs bis 16 Wochen nach der Entlassung aus der Geburtsklinik. Der Fragebogen enthält Fragen zur Zufriedenheit mit der ärztlichen Behandlung sowie zur Betreuung durch die Hebammen und Pflegekräfte. Außerdem geht es darin um die Schmerzbehandlung während und nach der Entbindung, die Sauberkeit der Klinik, die Essensversorgung, die Räumlichkeiten und die Organisation der Entlassung sowie den Umgang mit dem Neugeborenen. Abschließend wird nach der Bereitschaft gefragt, die Klinik weiterzuempfehlen.