Kiel, 22. November 2019 – Rund 1.200 Menschen in Schleswig-Holstein litten im vergangenen Jahr an einer Herzmuskelentzündung. Häufig sind Erkältungs-, Grippe-, Herpes- oder auch Masernviren die Ursache. „Wenn bei Viruserkrankungen Symptome wie Schwäche und Erschöpfung nicht abklingen, sollte der Hausarzt aufgesucht werden. Denn dahinter kann eine Herzmuskelentzündung stecken. Wird sie nicht rechtzeitig behandelt, drohen eine chronische Herzschwäche oder akut schwere Herzrhythmusstörungen, die sogar zum plötzlichen Herztod führen können“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein anlässlich der Herzwochen im November.
Auf diffuse Symptome achten
Die Symptome einer Herzmuskelerkrankung sind schwer zu erkennen, weil die Entzündung der Herzmuskelzellen meist schmerzlos erfolgt. Herzklopfen oder Herzstolpern könnten auftreten, sind aber nicht die Regel. „Hinweise auf eine Herzmuskelentzündung sind eher diffuse Symptome wie zum Beispiel Müdigkeit, deutlich verringerte Belastbarkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsschwankungen“, sagt Hillebrandt. Außer Viren könnten auch Bakterien eine Herzmuskelentzündung auslösen, beispielsweise Scharlacherreger oder die Erreger einer Mandelentzündung.
Absolute Schonung notwendig
Ob eine Herzmuskelentzündung vorliegt, kann durch verschiedene Untersuchungen festgestellt werden. Dazu gehören EKG, Ultraschall des Herzens und auch die Blutuntersuchung. Erst wenn die Ursache für die Herzmuskelerkrankung bekannt ist, kann eine gezielte Therapie beginnen. Bei einer durch Bakterien ausgelösten Entzündung können Antibiotika eingesetzt werden. Häufig werden auch Medikamente verordnet, die die Herzarbeit entlasten, beispielsweise Betablocker. Für eine vollständige Genesung ist absolute Schonung das wichtigste Mittel. Jede Anstrengung für das Herz sollte vermieden werden, um keine langfristigen Folgen zu riskieren.