Kiel, 13. November 2020 – Immer mehr Menschen in Schleswig-Holstein leiden unter Diabetes Typ 1 und 2. Während im Jahr 2014 rund 211.000 Personen, also 7,3 Prozent der Bevölkerung, die Zuckerkrankheit hatten, waren es im Jahr 2019 bereits 228.000 Betroffene. Das entspricht 7,9 Prozent der Bürgerinnen und Bürger Schleswig-Holsteins sowie einer Zunahme um etwa 17.000 Personen oder mehr als acht Prozent. Dies geht aus dem aktuellen Diabetes-Atlas der Barmer hervor. „Die deutliche Steigerung der Diabeteserkrankten ist alarmierend. Dabei gibt es mit gesunder und ausgewogener Ernährung eine einfache und wirksame Möglichkeit, vor allem den Diabetes Typ 2 vorzubeugen. Hier benötigen die Bürgerinnen und Bürger offensichtlich noch mehr Unterstützung. Es ist höchste Zeit für eine verpflichtende und leicht verständliche Nährwertkennzeichnung an Lebensmitteln“, fordert der Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein, Dr. Bernd Hillebrandt. Erforderlich sei eine einfache Übersicht zum Beispiel über den Zucker- und Fettgehalt in Lebensmitteln. Das helfe den Verbraucherinnen und Verbrauchern, sich bewusst für eine gesündere Ernährung zu entscheiden, die auch das Risiko für Diabetes Typ 2 senke.
Demographischer Wandel nur zum Teil Ursache für Anstiege
Laut den Ergebnissen des Diabetes-Atlas‘ ist der Anteil an Diabetikern zwischen den Jahren 2014 und 2019 bundesweit gestiegen, allem voran im Saarland, in Hamburg und Hessen mit je mehr als zehn Prozent. Die geringsten Zuwächse gab es in Sachsen und Thüringen mit weniger als einem Prozent. Während sich der Anstieg in Hamburg nur zu zwölf Prozent und in Schleswig-Holstein zu 20 Prozent auf den demographischen Wandel zurückführen lässt, war dieser in Sachsen oder Thüringen zu mehr als 80 Prozent für steigende Fallzahlen verantwortlich. „Der demographische Wandel ist bei weitem nicht die alleinige Ursache für immer mehr Diabetiker und Diabetikerinnen. Da er regional aber sehr unterschiedlich zu Buche schlägt, bedarf es nun weiterer Untersuchungen in den Bundesländern“, sagt Hillebrandt.