Kiel, 01. August 2018 – Die Schleswig-Holsteiner sind seltener von Diabetes mellitus Typ 2 betroffen als die Menschen in anderen Bundesländern. Im Jahr 2016 lag die Diagnoserate der Männer bei 7,52 Prozent und der Frauen bei 5,68 Prozent. Betroffen sind demnach in Schleswig-Holstein rund 106.000 Männer und 84.000 Frauen. Dies zeigen Auswertungen der Barmer von Diagnosedaten der ärztlichen ambulanten Versorgung, die von den Ärzten im Rahmen der abgerechneten Behandlungen dokumentiert wurden. Die Diagnoseraten betrugen 2016 im Bundesdurchschnitt bei Männern 8,98 Prozent und bei Frauen 7,15 Prozent. Die höchsten Diagnoseraten wurden bei Männern und Frauen in Sachsen (11,67 Prozent/9,98 Prozent) festgestellt.
Therapieüberwachung und Verlaufskontrolle
Die Versorgungsdaten liefern einen guten Einblick in die Verbreitung von Diabetes mellitus Typ 2. Denn um den Krankheitsverlauf zu überwachen und möglichen Folgeschäden vorzubeugen, sind regelmäßige Arztbesuche nötig. Dabei werden nicht nur Blutdruck- und Blutzuckerwerte überprüft. Vielmehr sollen Anzeichen von Folgeschäden insbesondere an Nerven, Blutgefäßen, Augen und Füßen frühzeitig erkannt werden. „Ein bedeutender Risikofaktor für Diabetes Typ 2 ist auch Übergewicht und mangelnde körperliche Bewegung. Den Lebensstil anzupassen, um das Gewicht zu reduzieren und sich mehr zu bewegen, kann schon viel bewirken. Das ist auch für die Schleswig-Holsteiner wichtig, denn starkes Übergewicht ist hier etwas weiter verbreitet als im deutschen Durchschnitt“, erklärt Schleswig-Holsteins Barmer-Landesgeschäftsführer Dr. Bernd Hillebrandt. Adipositas wurde in Schleswig-Holstein 2016 bei 9,1 Prozent der Männer und 11,1 Prozent der Frauen ärztlicherseits dokumentiert. Damit liegen die Diagnoseraten bei Männern um 3,9 Prozent und bei Frauen um 2,6 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
Besser-Leben-Programm Diabetes mellitus Typ 2
Das Besser-Leben-Programm der Barmer für Betroffene mit Diabetes mellitus Typ 2 trägt zu einer optimalen medizinischen Versorgung bei. Es unterstützt die Teilnehmer dabei, das tägliche Leben frei und selbstständig zu gestalten. Hausärzte, Diabetologen und Kliniken arbeiten Hand in Hand, um die verschiedenen Untersuchungs- und Behandlungsmaßnahmen bestens zu koordinieren. „Durch eine günstige Beeinflussung aller maßgebenden Faktoren wollen wir die Lebensqualität der Teilnehmer erhöhen. In Schleswig-Holstein nutzen etwa 17.000 Versicherte der Barmer mit Diabetes Typ 2 dieses Programm und profitieren von seinen zahlreichen Vorteilen“, so Hillebrandt.
Präventionsprogramm „Dimini - Diabetes mellitus? Ich nicht!“
Auch präventiv können Versicherte der Barmer mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes aktiv werden. Im Präventionsprogramm „Dimini - Diabetes mellitus? Ich nicht!“ haben sie gemeinsam mit ihrem Hausarzt die Möglichkeit, Warnhinweise frühzeitig zu erkennen und einen Ausbruch der Krankheit zu verzögern oder sogar zu verhindern. Mit einem speziellen Fragebogen wird dabei zunächst das individuelle Diabetes-Risiko ermittelt. Je nach Ergebnis erfolgen dann eine oder mehrere Beratungen, mit denen der Hausarzt Tipps für eine gesündere Ernährung und mehr Bewegung gibt und seine Patienten dabei unterstützt, ihren Lebensstil zu ändern. Mehr Informationen dazu unter www.dimini.org.