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Zum Weltdiabetestag am 14. November – Risikofaktor Übergewicht: Diabeteserkrankungen in Schleswig-Holstein nehmen zu

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Kiel, 12. November 2021 – Die Zahl der Diabetes Typ 1 und 2 Diagnosen bewegt sich in Schleswig-Holstein auf hohem Niveau. „Innerhalb von sechs Jahren ist der Anteil an Diabeteserkrankungen im Land um 8,5 Prozent gestiegen. Im Jahr 2019 litten damit 7,9 Prozent der schleswig-holsteinischen Bevölkerung an der Zuckerkrankheit, was rund 230.000 Menschen entspricht“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein.

Der stärkste Anstieg sei zwischen den Jahren 2014 und 2017 erfolgt, seit dem Jahr 2017 sei die Zahl der Erkrankten weitgehend stabil. Die Analyse zeige zudem, dass die Zunahme um 8,5 Prozent zu lediglich 20 Prozent auf den demographischen Wandel zurückzuführen sei. Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur seien deshalb bei weitem nicht die alleinige Ursache für die Anzahl der Diabetikerinnen und Diabetiker. Auch Bewegungsmangel und nachteilige Ernährungsgewohnheiten gehörten zu den maßgeblichen Risikofaktoren. In Schleswig-Holstein sei die Zahl der Betroffenen im bundesweiten Vergleich sehr dynamisch angestiegen. Nur in Nordrhein-Westfalen (+9,1), Hessen (+10,2), Hamburg (+10,4 Prozent) und im Saarland (+10,9 Prozent) lägen die Anstiegsraten bei Diabeteserkrankungen im Zeitraum von 2014 bis 2019 höher.

Mehr als jeder zehnte Mensch in Schleswig-Holstein hat Adipositasdiagnose

„Adipositas ist ein Risikofaktor für Diabetes mellitus. Zwischen 2014 und 2019 ist die Zahl der Menschen mit Adipositasdiagnose um rund 40.000 auf über 300.000 gestiegen“, sagt Dr. Hillebrandt. Die Zahl der Diagnosen in der schleswig-holsteinischen Bevölkerung sei zwischen 2014 und 2019 um elf Prozent angestiegen. Im Jahr 2019 sei mehr als jeder zehnte Mensch in Schleswig-Holstein (10,4 Prozent) von einem Haus- oder Facharzt aufgrund von Adipositas behandelt worden. Schleswig-Holstein liege damit zwar genau im Bundesdurchschnitt. Trotzdem müsse von einer erheblich höheren Dunkelziffer ausgegangen werden, so Hillebrandt. Das sei damit zu erklären, dass vor allem gering adipösen Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 bis unter 35 nur selten die Diagnose Adipositas ausgestellt wird. Laut Robert Koch-Institut sei bundesweit fast ein Viertel der Erwachsenen von starkem Übergewicht betroffen.

Frauen etwas häufiger von Adipositas betroffen

Laut Barmer Arztreport kommen Adipositas-Diagnosen in der weiblichen Bevölkerung Schleswig-Holsteins etwas häufiger vor. 2019 erhielten 11,4 Prozent der Frauen und 9,4 Prozent der Männer eine entsprechende Diagnose. 2014 waren 10,3 Prozent der schleswig-holsteinischen Frauen und 8,4 Prozent der Männer betroffen. Eine Möglichkeit, um diesen Trend umzukehren, sieht Hillebrandt in der Gesundheitsprävention: „Ernährungskurse und Bewegungsangebote, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen und oft auch digital verfügbar sind, sind eine echte Chance, um nachteilige Gewohnheiten zu ändern und positiv auf das eigene Körpergewicht und die Gesundheit einzuwirken.“

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