Pressemitteilungen 2024

Barmer-Analyse – Diagnose Depression bei immer mehr jungen Menschen

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Kiel, 23. Oktober 2024 – Immer mehr junge Menschen leiden an Depression, wie eine aktuelle Analyse des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung zeigt. 2018 erhielten in Schleswig-Holstein etwa 12.900 Personen im Alter von fünf bis 24 Jahren diese Diagnose. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl auf rund 16.500, ein Anstieg von 28 Prozent in sechs Jahren. Die größte Steigerung innerhalb eines Jahres gab es mit Beginn der Corona-Pandemie von 2020 auf 2021, als die Fälle von 12.800 auf 14.640 stiegen. „Die Zunahme von Depressionen bei jungen Menschen ist alarmierend. Dabei hat die Erkrankung viele Gesichter und wird nicht immer sofort erkannt. Selbst wenn Betroffene oder Angehörige merken, dass etwas nicht stimmt, fällt ihnen konkrete Unterstützung mitunter schwer“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. Vor diesem Hintergrund biete die Barmer in Kooperation mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention ab sofort kostenlose digitale „Mentale Erste Hilfe“-Seminare für Jugendliche und junge Erwachsene an. Diese Seminare helfen, erste Anzeichen psychischer Belastungen bei sich selbst und Anderen zu erkennen. Die Teilnehmenden lernten, wie sie Belastungen von Erkrankungen unterschieden, wann und wo sie professionelle Hilfe suchen sollten und wie sie ihre psychische Gesundheit stärken könnten. Sie erführen auch, wie sie psychische Beschwerden im Umfeld ansprechen und Angehörige ermutigen könnten, professionelle Hilfe zu suchen.

Anstieg vor allem bei Mädchen und jungen Frauen

Laut der Barmer-Auswertung sind vor allem Mädchen und junge Frauen von Depressionen betroffen. Die Fallzahl stieg von 8.200 im Jahr 2018 auf 11.500 im Jahr 2023, ein Anstieg von 41 Prozent. Bei Jungen und jungen Männern erhöhte sich die Zahl von 4.700 auf knapp 5.000, was einem Zuwachs von sechs Prozent entspricht. „Wir wissen seit Langem von geschlechtsspezifischen Unterschieden bei Depressionen, doch weitere Analysen sind nötig, um die Zusammenhänge besser zu verstehen“, so Hillebrandt.

Mehr Depressions-Diagnosen in allen Bundesländern

Die Barmer-Auswertung zeigt, dass die Zahl der jungen Menschen mit Depressionen in allen Bundesländern zwischen 2018 und 2023 gestiegen ist. Sachsen-Anhalt verzeichnete mit 51 Prozent den größten Anstieg, von 6.100 auf 9.200 Betroffene. Baden-Württemberg hatte mit 17 Prozent den geringsten Zuwachs, von 41.500 auf 48.600 Betroffene. Die meisten Fälle gab es in Nordrhein-Westfalen, wo die Zahlen von 75.300 auf 94.400 stiegen. Im Saarland wurden die wenigsten Diagnosen gestellt, die Zahl stieg von 2.700 auf 3.300.

Weitere Informationen unter: www.barmer.de/mentaleerstehilfe

Zu sehen sind die Daten über die Diagnosen von Depressionen über alle Bundesländer hinweg.

Kontakt für die Presse:

Torsten Nowak
Pressesprecher Barmer Schleswig-Holstein
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