Kiel, 03. Juli 2019 – Die große Mehrheit der Beschäftigten ist für ihre Arbeitgeber auch im Urlaub erreichbar. Eine Umfrage unter 1.200 Beschäftigten hat ergeben, dass 64 Prozent der Arbeitnehmer auch im Urlaub erreichbar sind – sei es telefonisch (57 Prozent), per Kurznachricht (61 Prozent) oder per E-Mail (27 Prozent). „Die Unternehmen sollten im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht für eine eventuelle Erreichbarkeit im Urlaub klare und verbindliche Regelungen treffen. Am besten wären natürlich wirklich funktionierende Vertretungsregelungen. Denn die Beschäftigten müssen sich ausreichend erholen können, um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Eine Entgrenzung von Beruf und Privatleben könnte dazu führen, dass die Beschäftigten mit der Zeit Erholung quasi verlernen“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer für Schleswig-Holstein.
Wer den Job abgrenzt ist weniger erschöpft
Wer in der Freizeit Informations- und Kommunikationstechnik nur selten zu Arbeitszwecken nutzt, Job-Mails auch mal abschaltet, sich vom Job emotional abgrenzt und Sport treibt, ist erstens weniger erschöpft und erhöht zweitens seine Arbeitsfähigkeit. Das belegt eine repräsentative Studie der Universität St. Gallen im Auftrag der Barmer. Rund 39 Prozent der Beschäftigten gaben an, die Zeit, in denen sie ihre beruflichen Smartphones und Tablets in ihrer Freizeit nutzen, aktiv zu begrenzen. Gelingt dies gut, gehen als Folge Konflikte zwischen Arbeits- und Privatleben zurück. Und dies wiederum führt zu weniger emotionaler Erschöpfung. „Unternehmen sollten die Gesundheitskompetenz ihrer Beschäftigten stärken und beispielsweise Entschleunigungs- und Entspannungsprogramme oder auch Online-Stressbewältigungsseminare anbieten“, empfiehlt Hillebrandt. Die Barmer gebe gern Impulse und biete Unterstützung an.