Pressemitteilungen aus Schleswig-Holstein

Barmer GEK Arztreport 2016

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Kiel (23.02.2016) Mit durchschnittlich 17,0 Arztkontakten lagen die schleswig-holsteinischen Patienten auch im Jahr 2014 unverändert an der Spitze im Vergleich der Bundesländer. Die hessischen Patienten brachten es auf 16,0 Arztkontakte, die wenigsten gab es in Brandenburg mit 13,9 Kontakten, wie der Barmer GEK Arztreport 2016 berichtet. Für die Auswertungen wurden die von den Ärzten entsprechend dokumentierten Leistungen der Versicherten der Barmer GEK herangezogen. Die meisten Kontakte fielen naturgemäß auf Hausärzte/Allgemeinmediziner sowie auf hausärztliche Internisten.

Obwohl es die Schleswig-Holsteiner auf die meisten Arztkontakte brachten, lag die Zahl der Behandlungsfälle mit 8,2 auf bundesweit niedrigstem Niveau. Die Patienten in Mecklenburg-Vorpommern kamen auf 9,1 und damit auf die meisten Behandlungsfälle. Alle Behandlungen eines Patienten bei einem Arzt innerhalb eines Quartals werden dabei als ein Behandlungsfall gewertet.

Weitere Ergebnisse: Betroffene und Kosten

Sieben Prozent der schleswig-holsteinischen Versicherten hatten im Jahr 2014 keinerlei ärztliche Versorgung beansprucht. Dies entspricht nahezu dem Bundesschnitt von 7,1 Prozent. Die Kosten der ambulanten ärztlichen Versorgung betrugen im Jahr 2014 pro Versichertem in Schleswig-Holstein 510 Euro und lagen damit leicht unter dem Bundesmittel von 523 Euro.

Krebsfrüherkennungsuntersuchungen

40,7 Prozent der Frauen und 11,0 Prozent der Männer haben in Schleswig-Holstein im Jahr 2014 eine Krebsfrüherkennungsuntersuchung in Anspruch genommen. Im Vergleich der Bundesländer liegt die Inanspruchnahmerate damit im mittleren Bereich. Bei Frauen bewegt sich die Spannbreite von 46,3 Prozent in Sachsen bis 37,2 Prozent im Saarland, bei Männern von 13,9 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern bis 9,8 Prozent im Saarland (vgl. Infografik 7).

Kinder-Früherkennungsuntersuchungen

Bei den Kinder-Früherkennungsuntersuchungen für Kinder U3 bis U9 zeigt sich in Schleswig-Holstein eine hohe Inanspruchnahmerate, bei den Untersuchungen U4 bis U7 sogar die höchste im Bundesländervergleich. Der Höchstwert wird bei der U7 mit 97,3 Prozent erzielt (vgl. Infografik 6).

Chronische Schmerzen ohne direkten Organbezug

Neben (chronischen) Schmerzen, die auf eine konkrete Erkrankung oder ein bestimmtes Organ zurück zu führen sind, gibt es zunehmend häufiger auch Schmerzzustände ohne einen solchen Bezug. In Schleswig-Holstein wurde 2014 bei einem Anteil von insgesamt 3,59 Prozent der Bevölkerung eine Diagnose chronischer Schmerzen ohne direkten Organbezug erfasst (ICD10-Codes F45.41, R52.1, R52.2). Niedrigere Raten wurden nur in Baden-Württemberg (3,49 Prozent), Nordrhein-Westfalen (3,46 Prozent), Hamburg (3,07 Prozent) und Bremen (2,94 Prozent) ermittelt. Die höchsten Diagnoseraten wurden in Brandenburg (5,79 Prozent) und Berlin (5,69 Prozent) festgestellt (vgl. Infografik 1).

Schmerztherapie in der ambulanten Versorgung

Die Abrechnung von Behandlungen chronisch schmerzkranker Patienten in Sinne der geltenden Schmerztherapie-Vereinbarung bedarf einer besonderen Genehmigung. Von den dafür zugelassenen Ärzten verschiedener Fachgruppen wurde in Schleswig-Holstein im Jahr 2014 für 567 je 100.000 Menschen die „Grundpauschale schmerztherapeutischer Patient“ abgerechnet. Nur in Niedersachen waren es mit 402 je 100.000 weniger. Die meisten Abrechnungs-/Betroffenenfälle wurden in Mecklenburg-Vorpommern (1.357 je 100.000 Menschen) verzeichnet.

Multimodale Schmerztherapie in Krankenhäusern

Schwerwiegende Verläufe chronischer Schmerzerkrankungen bilden die Indikation für eine multimodale Schmerztherapie. Diese wird als interdisziplinäre Behandlung durch mindestens zwei Fachdisziplinen in Krankenhäusern durchgeführt. In Schleswig-Holstein erfuhren 42,4 von 100.000 Menschen eine solche Therapie. Nur in Mecklenburg-Vorpommern (38,2) und Hamburg (24,0) waren es weniger Betroffene. Die höchste Zahl an Betroffenen wurde in Rheinland-Pfalz mit 115,3 von 100.000 Menschen ermittelt

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Torsten Nowak
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