Kiel, 10. März 2020 – Nach aktuellen Auswertungen des Barmer Arztreportes 2020 sind die Kosten für die ambulante ärztliche Versorgung in Schleswig-Holstein angestiegen. „Die Behandlungskosten in Schleswig-Holstein lagen im Jahr 2018 bei 561 Euro je Versicherten, im Jahr 2017 waren es noch 549 Euro“, sagt Barmer Landesgeschäftsführer Dr. Bernd Hillebrandt. „Sie liegen aber immer noch unter dem bundesweiten Schnitt von 583 Euro“, so Hillebrandt weiter. Insgesamt nutzten 93,4 Prozent der schleswig-holsteinischen Versicherten eine ärztliche Behandlung. Durchschnittlich hatten die Versicherten zwischen Nord- und Ostsee 16,6 Arztkontakte und lagen damit an der bundesweiten Spitze. Auf nur 13,8 und damit die wenigsten Arztkontakte kamen die Patienten in Brandenburg und Sachsen.
Tatsächliche Zahl der Arztkontakte liegt höher
„Die Zahl der tatsächlichen Arztkontakte dürfte höher sein, als es die ermittelten Werte aussagen. Das hängt mit dem geltenden System pauschalierter Vergütungen zusammen“, erläutert Hillebrandt. Denn nach diesem System würden zum Teil auch mehrfache Patientenkontakte an unterschiedlichen Tagen nur mit der Angabe einer Abrechnungsziffer und der Dokumentation eines Abrechnungsdatums erfasst.
Die Top Ten der besuchten Ärzte
Naturgemäß waren die allgemeinmedizinischen Hausarztpraxen mit 25,0 Prozent Anteil an allen Fällen meistfrequentiert. Es folgen die Internisten mit zusammen 15,7 Prozent, die Labormediziner mit 10,0 Prozent, die Gynäkologen mit 7,8 Prozent, die Augenärzte (5,1 Prozent), die Kinder- und Jugendmediziner (5,1 Prozent) und die Orthopäden (4,3 Prozent). Zu den Top Ten gehören noch die Hautärzte (3,9 Prozent), die Radiologen (3,8 Prozent) und die HNO-Ärzte (3,5 Prozent).
Basis des Barmer-Arztreportes sind die Datenauswertungen von über neun Millionen Versicherten der Barmer in 2018. Dies ermöglicht repräsentative Hochrechnungen sowie Rückschlüsse auf die Situation der ambulanten Gesamtversorgung.