Kiel, 17. Dezember 2020 – Die knapp 9.900 Beschäftigten in der Branche Post-, Kurier- und Expressdienste in Schleswig-Holstein sind überdurchschnittlich häufig krank. Dies hat eine Analyse der bei der Barmer versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zur Branchengesundheit in Schleswig-Holstein ergeben. Im hohen Norden waren Beschäftigte dieser Branche im letzten Jahr im Schnitt 26,3 Tage krankgeschrieben. Das sind gut acht Tage mehr als der branchenübergreifende Durchschnitt aller Beschäftigten, der bei 18,2 Tagen liegt. Auch bei der Dauer einer Krankschreibung lagen die Beschäftigten der Post-, Kurier- und Expressdienste in Schleswig-Holstein deutlich über dem Durchschnitt. So dauerte eine Arbeitsunfähigkeit statistisch gesehen 20 Tage. Der Durchschnitt aller Beschäftigten lag bei 14,3 Tagen. Von den unterschiedlichen Berufen dieser Branche waren die Post- und Paketzusteller mit fast 35 Krankheitstagen am stärksten betroffen. „In der Vorweihnachtszeit ist diese Berufsgruppe stark gefordert. Verschickten die Deutschen 2019 noch rund 300 Millionen Pakete zur Weihnachtszeit, dürfte diese Zahl durch die Corona-Pandemie und den Lockdown exponentiell ansteigen“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein. „Ein maßvoller Umgang mit Post- und Lieferdienstleistungen kann helfen, die Branche in der Pandemie zu entlasten. Wer seine Weihnachtsgeschenke anliefern lässt, kann beispielsweise darauf achten, dass möglichst viele Artikel in einer Bestellung zusammengefasst werden.“
Rückenleiden und psychische Erkrankungen als Hauptursache für Fehlzeiten
Der mit rund 31 Prozent größte Anteil der Fehlzeiten ist auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurückzuführen, die häufig in der Form von Rückenleiden auftreten. Die schleswig-holsteinischen Beschäftigten in den Post-, Kurier- und Expressdiensten waren rund 7,4 Tage aufgrund dieser Diagnose krankgeschrieben. Verletzungen verursachten 16,2 Prozent der Fehlzeiten und führten in Schleswig-Holstein zu 4,6 Arbeitsunfähigkeitstagen. Für 15,9 Prozent der krankheitsbedingten Fehltage waren psychische Erkrankungen ursächlich. Diese führten im hohen Norden zu durchschnittlich 3,7 Arbeitsunfähigkeitstagen.