Kiel, 14. März 2019 – Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage der schleswig-holsteinischen Erwerbstätigen ist 2018 im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen. Wie die Auswertungen von Arbeitsunfähigkeitsdaten der erwerbstätigen Versicherten der Barmer in Schleswig-Holstein aus dem Jahr 2018 zeigen, entfielen auf 100 Erwerbstätige 1.831 Fehltage, was einem Anstieg um 50 Tage oder 2,8 Prozent entspricht. Der Krankenstand lag in Schleswig-Holstein damit im Jahr 2018 bei 5,02 Prozent, nach 4,88 Prozent im Jahr zuvor. Im Bundesdurchschnitt nahm die Zahl der Fehltage um 3,9 Prozent auf 1.827 Tage je 100 Erwerbspersonen zu. Der Krankenstand stieg hier von 4,82 Prozent (2017) auf 5,01 Prozent (2018).
Krankenstand der schleswig-holsteinischen Männer weiter unter Bundesdurchschnitt
Der Krankenstand der männlichen erwerbstätigen Schleswig-Holsteiner lag dabei auch 2018 unter dem Bundesdurchschnitt. Er nahm zwar von 4,55 Prozent im Jahr 2017 auf 4,68 Prozent im Jahr 2018 zu. Im Bundesmittel betrug der Krankenstand der Männer im Jahr 2018 4,75 Prozent (2017 = 4,58 Prozent). Bei Frauen liegen die Fehlzeiten regelmäßig höher als bei Männern. In Schleswig-Holstein betrug der Krankenstand der weiblichen Erwerbstätigen im Jahr 2018 5,41 Prozent (2017 = 5,27 Prozent). Der bundesdurchschnittliche Krankenstand lag hier im Jahr 2018 bei 5,31 Prozent (2017 = 5,10 Prozent). „Frauen und Männer sind einfach anders krank. Dabei spielen auch die unterschiedlichen Belastungen der Geschlechter im beruflichen und privaten Bereich eine gewichtige Rolle. Unsere Auswertungen zeigen darüber hinaus auf, wo die Schwerpunkte von betrieblicher Gesundheitsförderung liegen und welche Rolle dabei geschlechtsspezifische Besonderheiten spielen“, erläutert Schleswig-Holsteins Barmer-Landesgeschäftsführer Dr. Bernd Hillebrandt.
Mehr Fehltage durch Erkältungskrankheiten und Grippe
Zurück zu führen war der insgesamt höhere Krankenstand im Jahr 2018 in Schleswig-Holstein insbesondere auf den Anstieg der Arbeitsunfähigkeitstage bei den Atemwegserkrankungen. „Die Erkältungs- und Grippewelle zu Jahresbeginn hat die diesbezüglichen Fehlzeiten um 13,1 Prozent erhöht“, so Hillebrandt. Bei den Muskel-Skelett-Erkrankungen, zu denen vor allem Rückenschmerzen gehören, sanken die Fehlzeiten hingegen um 3,0 Prozent, bei den psychischen Erkrankungen war ein leichter Anstieg um 2,7 Prozent zu verzeichnen.
Regionale Unterschiede in Schleswig-Holstein
In den Städten und Kreisen Schleswig-Holsteins zeigte sich im Jahr 2018 wieder eine uneinheitliche Entwicklung. So ging der Krankenstand gegenüber dem Jahr 2017 einzig im Landkreis Stormarn zurück, wenn auch nur ganz leicht von 4,46 auf 4,45 Prozent. Dies war zugleich der niedrigste Krankenstand in Schleswig-Holstein. Geringfügig höhere Krankenstände ergaben sich in den Landkreisen Rendsburg-Eckernförde, Segeberg und Ostholstein sowie in Neumünster. Der höchste Krankenstand wurde mit 5,48 Prozent unverändert in Neumünster gemessen. Während von den erwerbstätigen Versicherten im Landkreis Stormarn im Jahr 2018 durchschnittlich jeder 16,2 Tage krankheitsbedingt nicht arbeiten konnte, waren es in Neumünster 20 Tage. Eine Übersicht zu den Krankenständen und der Verteilung der Arbeitsunfähigkeitstage auf die vier häufigsten Krankheitsgruppen zeigen die nachstehend zum Download verfügbaren Grafiken.