In Sachsen hat der Sächsische Behinderten- und Rehabilitationssportverband e.V. mit der Unterstützung der Barmer und IKK classic ein Projekt zur Prävention in ausgewählten stationären Pflegeeinrichtungen gestartet.
Das Präventionsprojekt fördert die körperliche Aktivität, die kognitiven Ressourcen und die psychosoziale Gesundheit der älteren und hochbetagten Menschen in diesen Einrichtungen.
Zielsetzung des Projektes
Rund 90 Prozent der in Sachsen stationär betreuten Pflegebedürftigen sind über 65, jeder zweite sogar älter als 85 Jahre. Der Großteil von ihnen ist bereits in ihrer Bewegung eingeschränkt und etwas mehr als die Hälfte ist von einer demenziellen Erkrankung betroffen. Seit 2015 ermöglicht das Präventionsgesetz den gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen, präventive Maßnahme gezielt auch in Pflegeeinrichtungen umzusetzen. Mit dem vom SBV e.V. entwickelten Konzept startet ab Januar ein wissenschaftlich begleitetes Modellprojekt in drei sächsischen Pflegeeinrichtungen. Die Laufzeit ist auf zwei Jahre befristet. Danach ist ein sachsenweites Ausrollen geplant. Die Projektbegleitung und Koordination erfolgt durch den SBV.
Uwe Jahn, Präsident des Sächsischen Behinderten- und Rehabilitationssportverband e.V. beschreibt die Zielsetzung:
Für Bewohner von Pflegeeinrichtungen ist der Zugang zu gesundheitsfördernden Maßnahmen aufgrund ihrer Einschränkungen kaum möglich. Sie können nicht zu uns, also müssen wir zu ihnen kommen. Bisher gab es für Bewohner und Bewohnerinnen in Pflegeeinrichtungen nur wenige zielgruppenspezifische Konzepte. Das wollen wir ändern. Unsere Vereinsstrukturen, unser Netzwerk und unser Wissen setzen wir ein, um Pflegeeinrichtungen bei dem Aufbau von Präventionsangeboten zu unterstützen. Mit der Barmer und der IKK classic haben wir hier in Sachsen engagierte Partner für das Projekt gefunden.
Teilnehmende Einrichtungen
Der Pilot startet in Leipzig, Hoyerswerda und Schönheide, erste Umsetzung des Kooperationsvertrages in der Pflegeeinrichtung Residenz Ambiente Leipzig.
Auf dem Bild (Februar 2020) zu sehen sind, von links nach rechts: Sven Hutt, Landesgeschäftsführer der IKK-Innungskrankenkasse classic, Uwe Jahn, Präsident des Sächsischen Behinderten- und Rehabilitationssportverband e.V., Dr. Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der Barmer, Susi Hartmann, Residenzleitung der Residenz Ambiente Leipzig.
Zielgruppe der Bewegungsangebote
- Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtungen, Angebote für alle Bewohner offen.
- Pflegepersonal der Pflegeeinrichtungen, auch an das Pflegepersonal ist gedacht.
Die Bewegungsangebote werden durch Übungsleiter eines regionalen Mitgliedsvereins des SBV vor Ort realisiert. Ein Steuerungskreis aller Beteiligten stellt das sicher.
Teil des Konzeptes ist es auch, die Beschäftigten in den Pflegeeinrichtungen gesundheitsfördernd zu unterstützen. Der SBV qualifiziert ausgewähltes Pflegepersonal der jeweiligen Einrichtung zur eigenverantwortlichen Durchführung von bewegungsfördernden Aktivitäten für die Pflegebedürftigen und die Beschäftigten.
Dr. Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen.
Pflegebedürftige wurden im Bereich der Gesundheitsförderung bisher wenig berücksichtigt. Als bundesweit aktive Krankenkassen freuen wir uns sehr, dieses vom SBV initiierte und in Sachsen erste kassenartenübergreifende Präventionsprojekt gemeinsam auf den Weg zu bringen und zu begleiten.
Hier sind sich Dr. Fabian Magerl und Sven Hutt, Landesgeschäftsführer der IKK-Innungskrankenkasse classic einig.
Ansprechpartnerin für das Projekt beim Sächsischen Behinderten- und Rehabilitationssportverband e.V.
Jana Wolsch
Telefon: 0341 231066-16
E-Mail: praev-pflege@behindertensport-sachsen.de
Sächsischer Behinderten- und Rehabilitationssportverband e. V.