Dresden, 26. November 2021 – Rabatte locken tausende Menschen in der Black Week und am heutigen Black Friday zum Online-Shopping. Zusätzlich steht noch die Weihnachtszeit vor der Tür, die in diesem Jahr die Online-Bestellungen vermutlich noch weiter in die Höhe treiben wird. Briefträger, Paketboten und Kurierfahrer geraten angesichts der daraus resultierenden Paketberge unter Druck, was sich auch gesundheitlich bemerkbar macht. So sind Beschäftigte der Post- und Zustelldienste laut Auswertungen der Barmer in Sachsen überdurchschnittlich lange krankgeschrieben. Sie waren im Vorjahr im Schnitt 36 Tage arbeitsunfähig gemeldet. Berufsübergreifend liegt der Wert in Sachsen bei 21,9 Tagen. Diesen Wert überschreiten die Beschäftigten der Zustelldienste somit um 64 Prozent. Das entspricht einem Krankenstand unter den Sächsischen Briefträgern, Paketboten und Kurierfahrern von 8,9 Prozent.
„Von 1.000 Beschäftigten sind also täglich 89 krankheitsbedingt ausgefallen. Es ist sehr bedenklich, dass Briefträger, Paketboten und Kurierfahrer deutlich länger krankgeschrieben sind als Beschäftigte anderer Berufe,“ sagt Dr. Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen.
Rückenschmerzen, Verletzungen, psychische Erkrankungen
Mehr als die Hälfte aller Krankschreibungen (52 Prozent) bei Sachsens Zustellern resultieren aus Muskel-Skelett-Erkrankungen und Verletzungen. Der mit 36,3 Prozent größte Anteil der Fehlzeiten ist auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurückzuführen, die häufig in Form von Rückenschmerzen auftreten. Mit 15,6 Prozent schlagen Verletzungen wie Frakturen, Zerrungen oder Schürfwunden zu Buche. Bei 12,1 Prozent der Fehltage ist hingegen eine psychische Erkrankung ursächlich.
„Dass Zusteller in vielen Fällen aufgrund einer psychischen Erkrankung krankgeschrieben sind, ist alarmierend. Stress und Zeitdruck im Job könnten eine Ursache dafür sein“, sagt Sachsens Barmer-Chef Dr. Fabian Magerl. Weniger überraschen dürften die vielen Fehltage aufgrund von Rückenschmerzen und Verletzungen sein. Um Paketfahrer dennoch zu entlasten, könne man beispielsweise beim Online-Einkauf darauf achten, dass möglichst viele Artikel in einer Bestellung zusammengefasst werden oder Paketstation und -shops für die Anlieferung genutzt werden. „Eine kleine Hilfe könnte auch sein, dem Zusteller bei der nächsten Lieferung ein paar Schritte entgegenzugehen“, so Dr. Fabian Magerl. Auch Arbeitgeber unterstütze die Barmer mit vielfältigen Angeboten, um die Mitarbeitergesundheit zu verbessern.