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BARMER-Atlas zu chronischem Schmerz: Sachsen mit zweithöchster Krankheitslast

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Dresden, 05. Januar 2024 – Sachsen hat nach Thüringen die höchste Rate an chronischen Schmerzpatientinnen und -patienten in Deutschland. Das geht aus dem Schmerz-Atlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor, der Abrechnungsdaten aus dem Jahr 2021 analysiert hat. 776 je 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner leiden in Sachsen demnach länger als sechs Monate an Schmerzen. Dieser Wert liegt um 36 Prozent über dem Bundesschnitt von 571 je 10.000 Einwohner. Am geringsten ist die Rate in Dresden und am höchsten in Chemnitz, mit 601 beziehungsweise 1.065 je 10.000 Einwohner.

Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen

Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen

„Schmerz macht den Alltag zur Tortur. Betroffene benötigen im Bedarfsfall eine ganzheitliche, multimodale Schmerztherapie, die Maßnahmen aus verschiedenen Fachbereichen vereint und verhindert, dass sich der Schmerz chronifiziert“, sagt Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Sachsen. Denn Schmerz habe viele Facetten und in der Regel nicht nur eine Ursache. Wichtig sei daher eine umfassende Schmerzdiagnostik von Fachleuten verschiedener Disziplinen. Wenn es die Situation erfordere, müsse Schmerzpatienten mit einer multimodalen Schmerztherapie individuell und ganzheitlich geholfen werden. Die BARMER Chefin betont, dass sich die sächsischen Krankenkassen und die Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen, in den aktuellen Honorarverhandlungen, auf eine qualitativ hochwertige schmerztherapeutische Behandlung von Patientinnen und Patienten im Freistaat verständigt hätten. 

Chronischer Schmerz vor allem in Gesundheits- und Sozialberufen

Wie aus dem Barmer-Atlas weiter hervorgeht, tritt chronischer Schmerz bei Weitem nicht erst im Rentenalter auf. Zwischen 40 und 49 Jahren sowie 50 und 59 Jahren leiden in Sachsen bereits 301 beziehungsweise 629 je 10.000 Einwohner darunter. Bei Betrachtung einzelner Branchen sind unter den 40- bis 59-Jährigen vor allem Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialwesen mit 485 je 10.000 Einwohner betroffen. Die geringste Prävalenz liegt in dieser Altersgruppe in der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei mit 82 je 10.000 Einwohner vor. „Gerade für Berufstätige ist es wichtig, dass sie eine multimodale Schmerztherapie auch berufsbegleitend durchführen können. So vermeiden sie längere Arbeitsunfähigkeiten und integrieren die erlernten Fähigkeiten direkt in den Alltag“, sagt Welfens. Chronischer Schmerz ist eine eigenständige Erkrankung. Bei der Behandlung sei es wichtig, einen ganzheitlichen Behandlungsansatz zu verfolgen. Denn der dauerhafte Schmerz sei nicht nur ein alleiniges körperliches Leiden, so Welfens. Auch die Seele spiele hierbei eine große Rolle. So litten in Deutschland zum Beispiel 39 Prozent der Personen mit chronischem Schmerz zugleich auch an einer Depression. Der multimodale Behandlungsansatz verbinde physiotherapeutische mit psychotherapeutischen Therapieansätzen. Darüber hinaus würden soziale Aspekte in die Therapie integriert. Dabei gehe es zum Beispiel darum, wie Schmerzpatienten trotz ihrer Erkrankung weiter arbeitsfähig bleiben könnten oder wie sie im Zweifelsfall mit dem Verlust des Arbeitsplatzes umgingen.

Schmerzkarrieren beenden, bevor sie beginnen

Einen ganzheitlichen Behandlungsansatz wird beispielsweise bei der multimodalen Schmerztherapie im Rahmen des Innovationsfondsprojektes PAIN2.0 verfolgt, an dem unter anderem die Deutsche Schmerzgesellschaft und die Barmer beteiligt sind. PAIN2.0 wurde ursprünglich für Barmer-Versicherte entwickelt, steht aber allen Versicherten anderer gesetzlicher Krankenkassen offen. „Eine Teilnahme an diesem Schmerzbehandlungsprogramm ist für sächsische Erwachsene ab 18 Jahren möglich, wenn sie seit mindestens sechs Wochen Schmerzen haben, deswegen arbeitsunfähig oder durch die Schmerzen im Alltag eingeschränkt sind“, sagt die Barmer-Chefin. Betroffene, die an der Studie teilnehmen möchten, können sich direkt an das UniversitätsSchmerzCentrum (USC), des Universitätsklinikums der Technischen Universität Dresden wenden, unter Telefon 0351 - 458 14 592. Wenn sich PAIN2.0 bewährt, sollte es in die Regelversorgung überführt werden.

Barmer-Schmerz-Hotline offen für alle

Mit einer Telefon-Hotline zum Thema Schmerz bietet die Barmer zudem all den Bürgerinnen und Bürgern eine Anlaufstelle, die in ihrem Alltag unter Schmerzen leiden. An der Hotline beantworten Expertinnen und Experten auch Fragen zur Sicherheit der Arzneimitteltherapie. Welche Arznei-Kombinationen sind riskant? Kann es zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen? Ist das Schmerzmittel bei einer bestimmten Vorerkrankung überhaupt das richtige? Die Hotline ist bis auf Weiteres geschaltet und täglich von 6 bis 24 Uhr unter der kostenlosen Rufnummer 0800 84 84 111 erreichbar.

Weiter Informationen zu innovative Behandlungsmethoden: www.barmer.de/a007235

Den Morbiditäts- und Sozialatlas erreichen Sie unter: www.bifg.de/atlas/chronischer-schmerz

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Grafik_Schmerzatlas-Bundesübersicht

Kontakt für die Presse:

Claudia Szymula
Pressesprecherin Barmer Sachsen
Telefon: 0800 333 004 152231
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