Dresden, 23. Mai 2024 – Extremwetterereignisse und steigende Temperaturen scheinen sich bei einige Menschen besonders negativ auf das Wohlbefinden auszuwirken. Insbesondere bei Jenen, die unter Migräne leiden, kann es bei Wetterumschwüngen, beispielsweise im Frühjahr, vermehrt zu Migräneattacken kommen.
„Immer mehr junge Menschen leiden unter diesen oft besonders starken Kopfschmerzen, der Migräne. Neben den typischen, häufig halbseitig auftretenden starken Kopfschmerzen können weiteren belastenden Symptomen wie Übelkeit und Lichtempfindlichkeit dazukommen“, sagt Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Sachsen und verweist auf die Auswertungen der Barmer Instituts für Gesundheitsforschung (bifg.).
Migräne macht immer mehr Menschen zu schaffen
Migräne ist die häufigste Kopfschmerzform, mehr als 192.000 Menschen in Sachsen, 4,7 Prozent waren 2022 mit dieser Diagnose in ärztlicher Behandlung. Im Jahr 2012 waren es noch 4,1 Prozent. Dabei sind Frauen mit 7,2 Prozent in Sachsen deutlich häufiger betroffen als Männer, von denen 2,1 Prozent im Jahr 2022 mit Migräne behandelt wurden. „Auffällig ist, dass Migräne bei jungen Leuten besonders häufig auftritt. In der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen sind etwa zehn Prozent der Frauen und fünf Prozent der Männer betroffen“, sagt die Barmer Landesgeschäftsführerin.
Trigger kennen und vermeiden
Studien weisen darauf hin, dass auch der Klimawandel das Befinden auf vielfältige Weise beeinflussen kann. Dabei leiden einige Menschen mehr unter extremen Wetterereignissen, anderer weniger. Die genauen Ursachen für Migräne sind noch nicht abschließend erforscht. Neben genetischen Prädispositionen lösen auch bestimmte Umstände oder Reize einen Migräneanfall aus. Häufig sind es Wetterveränderungen, Stress, Hormonschwankungen innerhalb des Menstruationszyklus, unregelmäßiger Schlaf aber auch Geruchs- oder Lärmbelästigungen. Diese Trigger sind allerdings individuell unterschiedlich. „Migränepatientinnen und -patienten wird empfohlen, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. Dies hilft ihnen, herauszufinden, auf welche Trigger sie reagieren und wie sie diese vermeiden können“, sagt Welfens. Im Rahmen einer Verhaltenstherapie könnten Betroffene beispielsweise lernen, in Belastungssituationen auf die Signale des Körpers zu hören.
Sport als Vorsorgemaßnahme
Die Migräneattacken äußern sich häufig durch einseitig pulsierend-pochende Schmerzen, die mit Appetitlosigkeit, Übelkeit bis hin zu Erbrechen, sowie Schwindel, Lärm- und Lichtempfindlichkeit verbunden sein können. Der Einsatz von Schmerzmitteln sollte mit dem Hausarzt oder der Hausärztin abgestimmt und mit anderen Verfahren ergänzt werden. Empfohlen werden Entspannungstrainings, vor allem die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, aber auch Ausdauersport. „Prophylaktische Maßnahmen können die Migräne bei den Betroffenen nicht vollständig vermeiden, aber die Häufigkeit, Schwere und Dauer der Migräneattacken verringern“ so die Barmer-Chefin. Fast immer litten die Betroffenen unter Appetitlosigkeit, etwa 80 Prozent zusätzlich unter Übelkeit, etwa die Hälfte unter Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit. Generell sei ein ausbalancierter Lebensstil mit einem regelmäßigen Tagesablauf, also auch regelmäßigen Schlaf- und Wach- sowie festen Essenszeiten hilfreich.
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