Dresden, 23. November 2021 – Das Kinderkrankengeld wird in Sachsen im Jahr 2021 deutlich häufiger beansprucht als in den Jahren zuvor. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Barmer hervor. Demnach wurden im Jahr 2021 den sächsischen Versicherten der Krankenkasse allein bis September bereits rund 50.100 Kinderkrankengeldtage in einem Wert von mehr als 3.244.000 Euro bewilligt. Das umfasst sowohl die pandemiebedingte Betreuung als auch die Tage, an denen ein Kind krank ist. Im gesamten Vorjahr waren es nur rund 37.000 Tage. Im Jahr 2019 hatten sich die Kinderkrankengeldtage auf rund 45.500 summiert. Die Analysen zeigen auch, dass sich Väter in Sachsen bei der Kinderbetreuung im Krankheitsfall besonders engagieren. Bundesweit liegt ihr Anteil beim Bezug des Kinderkrankengeldes an der Spitze.
„In Sachen Gleichberechtigung sind die sächsischen Väter fortschrittlicher als in vielen anderen Regionen. Dennoch tragen auch hier im Freistaat noch immer Mütter die Hauptlast in der Kinderbetreuung. Für die Väter ist hier also noch Luft nach oben“, sagt Dr. Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen.
Kinderkrankengeld entlastet Eltern in der Pandemie
Laut Analyse ist die Entwicklung bei den Kinderkrankengeldtagen ein Ergebnis der Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern. „Das Kinderkrankengeld erweist sich in der Corona-Pandemie als echte Entlastung für Eltern. Sie können Belastungen damit besser abfedern, wenn ihr Kind krank ist oder aufgrund pandemiebedingter Maßnahmen wie Schul- und Kitaschließungen betreut werden muss“, sagt Magerl. In den meisten Fällen beantragten Eltern nach wie vor das eigentliche Kinderkrankengeld, wenn das Kind erkrankt ist. Es mache 65 Prozent aller Fälle in Sachsen aus. Seit Juni seien die Fälle pandemiebedingten Kinderkrankengelds drastisch zurückgegangen. Grund dafür sei, dass die Schulen und Kitas nicht mehr geschlossen waren.
Frauen nutzen Kinderkrankengeld öfter als Männer
Die Barmer-Analyse zeige auch, dass es beim Kinderkrankengeld ein Ungleichgewicht in den Familien gibt. So haben sächsische Frauen die Leistung in diesem Jahr an rund 33.100 Tagen genutzt und damit fast doppelt so oft wie Männer aus Sachsen (17.000 Tage). Ein ähnliches Bild zeige sich laut Datenauswertung der Kasse auch in den beiden Vorjahren. In allen anderen Bundesländern sei allerdings der Anteil von Männer, die Kinderkrankengeld genutzt haben in diesem Jahr deutlich geringer. Bei der Barmer seien von Müttern und Vätern in Sachsen im Jahr 2021 bis Ende September insgesamt etwa 18.500 Anträge auf Kinderkrankengeld bewilligt worden, zum Teil auch mehrfach.
Weitere Informationen zur Inanspruchnahme bundesweit: www.barmer.de/p017503