Von wegen „Männergrippe“ - Mehr Frauen als Männer erkrankt. Die Grippe hat Sachsen bislang stärker getroffen als die meisten anderen Bundesländer.
01.04.2025 - Im Februar 2025 erreichte die Grippewelle im Freistaat den Höchstwert von 360 Erkrankten je 100.000 Beschäftigten und übertraf damit den Spitzenwert aus den Jahr 2019 (349 je 100.000). Noch höher war die Betroffenenzahl im laufenden Jahr bisher nur in Rheinland-Pfalz (393 je 100.000) und Sachsen-Anhalt (373 je 100.000). Die niedrigsten Raten verzeichnete Bremen mit 129 Erkrankten je 100.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigte. (Bund: 266) Das geht aus aktuellen Daten des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor.
Krankschreibungen wegen Grippe bei Frauen häufiger als bei Männern
Wie aus den Barmer-Daten weiter hervorgeht, gibt es bei den Grippe-bedingten Krankschreibungen Differenzen zwischen den Geschlechtern und den Altersgruppen. In Kalenderwoche acht des Jahres 2025 waren in Sachsen 394 Frauen und 324 Männer je 100.000 Barmer-Versicherte mit Anspruch auf Krankengeld arbeitsunfähig. Am häufigsten betroffen waren junge Berufstätige unter 20 Jahren mit 811 Krankschreibungen je 100.000 Anspruchsberechtigten, danach folgen die Berufstätigen zwischen 60 und 64 Jahren mit einer Betroffenenrate von 380 je 100.000. Die geringsten Raten an Krankschreibungen gab es in der Altersgruppe der über 65-Jährigen. Hier fehlten nur rund 190 von ihnen im Job.
Rate an Krankschreibungen in kurzer Zeit massiv gestiegen
Den Barmer-Zahlen zufolge lag die Rate der Krankschreibungen im Zusammenhang mit Grippe im Freistaat deutlich höher als 2024. Im Vorjahr lag der höchste Wert in der sechsten Kalenderwoche, mit einem Jahreshöchststand von 239 je 100.000 Betroffenen.

Kostenlose Grippe-Hotline der Barmer
Angesichts der noch immer anhaltenden Grippewelle kann eine Impfung gegen Influenza nach wie vor schützen. "Die Grippeimpfung bietet einen einfachen und effektiven Schutz gegen diese Atemwegserkrankung. Besonders profitieren davon Risikogruppen, wie ältere Menschen, Schwangere, chronisch Kranke. Auch sollte sich medizinisches Personal absichern. Wer noch nicht geimpft ist, zur Risikogruppe gehört und sich schützen möchte, für den kann eine Impfung immer noch sinnvoll sein. Am besten bespricht man das mit seinem Arzt oder Ärztin", betont Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Sachsen. Für Fragen zur Impfung und weiteren Themen rund um die Grippe steht allen Bürgerinnen und Bürgern außerdem auch die kostenlose Hotline des Barmer-Teledoktors zur Verfügung.
Der Teledoktor ist täglich von 6 bis 24 Uhr unter der Nummer 0800 / 84 84 111 erreichbar.
Hintergrund
In die Auswertung sind Arbeitsunfähigkeitsdaten aller Barmer-Versicherten mit Krankengeldanspruch eingeflossen. Dies schließt angestellt Beschäftigte ein, ALG-I-Beziehende sowie freiwillig versicherte Selbstständige. Bundesweit versichert die Barmer rund 3,7 Millionen dieser sogenannten Erwerbspersonen.