Dresden, 02. März 2022 – Die Fastenzeit ist eine gute Möglichkeit, einfach mal auf Fleisch zu verzichten, sich auf andere Produkte in der Ernährung zu konzentrieren und mit Lebensmitteln neue Zubereitungsarten zu entdecken. Etwa sechs Prozent der Bevölkerung ernähren sich laut Fleischatlas 2021 bereits ausschließlich vegetarisch oder vegan. Bei den Jüngeren bis 29 Jahren sind es mit 13 Prozent sogar doppelt so viele. „Die Gründe für den Fleischverzicht sind vielfältig. Manche wollen damit ein politisches Statement setzen für mehr Nachhaltigkeit oder gegen Massentierhaltung. Vielen geht es vor allem aber um eine gesunde Lebensweise“, sagt Claudia Szymula, Sprecherin der Barmer in Sachsen. Neben der Gesundheit spiele oftmals auch ein bewusstes Essverhalten eine wichtige Rolle. Ähnlich dem ,Veganuary‘ könne auch die Fastenzeit genutzt werden, eine fleischlose Ernährung für einen gewissen Zeitraum auszuprobieren.
Ist eine vegetarische Ernährung wirklich gesünder?
Es gibt Hinweise darauf, dass eine Ernährung ohne Fleisch beziehungsweise mit weniger tierischen Lebensmitteln positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Laut Studienlage könne der Verzicht auf Fleisch, und die Reduktion von Milch und Ei das Risiko für Übergewicht, hohen Blutdruck, hohe Blutfettwerte, Herzerkrankungen, Typ-2-Diabetes, Schlaganfälle und einige Krebsarten reduzieren. Ein Grund hierfür könne ein niedrigere BMI von vegetarisch oder vegan lebenden Menschen sein. Gesundheitsförderlich sei zudem der oftmals höhere Verzehr von Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse. „Durch eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise werden mehr Ballaststoffe, Vitamine, Carotinoide und andere sekundäre Pflanzenstoffe zu sich genommen. Diese werden mit einem geringeren Krebsrisiko in Verbindung gebracht“, erklärt Szymula. Wer komplett auf tierische Lebensmittel verzichten wolle, sollte sich jedoch intensiv mit seiner Ernährung auseinandersetzen, um einen Nährstoffmangel zu vermeiden.
Alltagstaugliche Alternative: Flexitarismus
Wer im Anschluss an die erfolgreich durchgestandene Fastenzeit nicht ganz vegetarisch oder vegan leben möchte, könne Flexitarier werden und an zwei bis drei Tagen pro Woche auf Fleisch und Fisch verzichten. „Ein Flexitarier ist ein „Teilzeitvegetarier“, der nicht komplett auf tierische Produkte verzichtet, sich dafür aber bei der Wahl bewusst entscheidet seltener Fleisch zu essen, aber in guter Qualität“, sagt Szymula. Im Unterschied zu den vegetarischen Ernährungsformen mache der Flexitarismus eine gesündere und nachhaltigere Ernährung für viele Menschen tatsächlich alltagstauglich. Gleichzeitig könne ein persönliches Gleichgewicht zwischen der Verantwortung für die eigene Gesundheit, der Tierliebe und dem Appetit auf Fleisch hergestellt werden.
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