Dresden, 27.02.2017 - Dann lautet die Diagnose meist Diabetes Typ I. In Sachsen leiden allein bei der Barmer rund 3.200 Versicherte an der recht häufigen Auto-Immunerkrankung, teilt die Krankenkasse mit. Hochgerechnet auf ganz Sachsen sind es etwa 30.000 Betroffene.
Zuckerkrank trotz Sport und gesunder Ernährung
„Die Diagnose Diabetes Typ I kommt für die Betroffenen oft wie ein Schicksalsschlag. Bei gesunden Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen versagt völlig unerwartet die körpereigene Insulinproduktion. Sie müssen ein Leben lang Insulin zuführen“, sagt Dr. Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen. Anders als beim Typ II-Diabetes, der vor allem als Wohlstandsphänomen durch Übergewicht, falsche Ernährung und Bewegungsmangel begünstigt wird, handelt es sich beim Typ I um eine Fehlfunktion des eigenen Immunsystems, die unvermittelt in jedem Alter auftreten kann. So wird die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse plötzlich vom Abwehrsystem des eigenen Körpers angegriffen und zerstört.
Engmaschige Betreuung über Disease-Management-Programm Diabetes Typ I
Etwa 200.000 Menschen in Deutschland haben einen Typ-1-Diabetes, darunter zwischen 21.000 und 24.000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre. Pro Jahr erkranken etwa 2 von 10.000 Kindern neu daran. Nach einer Auswertung von Patientendaten der Barmer in Sachsen sind beide Geschlechter gleichermaßen betroffen. Wie auch bei anderen Auto-Immunerkrankungen, bei denen sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper wendet, nimmt die Häufigkeit von Diabetes mellitus Typ I im Alter bis 80 Jahren zu (siehe Grafik). Die Ursachen der Erkrankung sind nicht vollständig geklärt. Man geht von einer erblichen Veranlagung aus. Auf Dauer ist auch Typ I-Diabetes mit einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck, Erblindung oder Nierenschäden verbunden. Deshalb empfiehlt die Barmer die Teilnahme an einem sogenannten DMP-Programm für Diabetes. Für das kostenlose Behandlungs-Management müssen sich die Versicherten einmalig beim Arzt einschreiben. Die Teilnehmer werden geschult und engmaschig betreut.
Kinder sollten einen Notfallpass dabei haben
Diabetes war früher mit vielen Einschränkungen im Alltag verbunden. Spontan ein Stück Torte, langes Ausschlafen – das war nicht so einfach, denn der Insulinpegel im Blut muss stimmen, damit der Körper nicht über- oder unterzuckert. Inzwischen gibt es sehr gute kurz- und langfristig wirkende Insulinpräparate, die ein fast völlig normales Leben ermöglichen. Gerade bei Kindern empfiehlt es sich dennoch, einen Notfallpass mitzuführen, damit Rettungskräfte bei Komplikationen die richtigen Maßnahmen ergreifen können.
Weitere Informationen zu Diabetes Typ I finden Sie unter: www.barmer.de/s000654
Weitere Informationen zum DMP-Programm unter: www.barmer.de/a000027