Dresden, 30. November 2020 – Jeder fünfte Jugendliche in Deutschland zwischen 14 und 17 Jahren hat Erfahrungen mit Cybermobbing--Verleumdung, Belästigung, Bedrängung und Nötigung anderer Menschen oder Unternehmen mit Hilfe elektronischer Kommunikationsmittel gemacht. Besonders Mädchen berichten davon, als Betroffene oder Zeugin. Zu diesem Ergebnis kommt die SINUS-Jugendstudie 2020, an der die Barmer als Partner beteiligt ist. Cybermobbing--Verleumdung, Belästigung, Bedrängung und Nötigung anderer Menschen oder Unternehmen mit Hilfe elektronischer Kommunikationsmittel beeinträchtige gravierend den Alltag und führe bei einigen Betroffenen zu Depressionen und Suchtverhalten. Es sei ein wesentlicher Grund dafür, warum viele Jugendliche Social Media--sind digitale Medien und Methoden, die es Nutzern ermöglichen, sich im Internet zu vernetzen außerhalb der privaten Gruppen nur noch passiv nutzten, da verletzende Kommentare inzwischen fast an der Tagesordnung seien.
Verhaltensänderungen können ein Anzeichen für Cybermobbing sein
Mit einer Online-Kampagne macht die Barmer in den sozialen Netzwerken und auf ihrer Internetseite auf Cybermobbing und Hass im Netz aufmerksam. Neben Erfahrungsberichten von Betroffenen und Tipps gegen Mobbing kooperiert die Krankenkasse mit dem bundesweiten Online-Hilfsangebot krisenchat.de, das Krisenberatung für Kinder und Jugendliche per SMS oder WhatsApp umfasst. Cybermobbing findet oft für Eltern unsichtbar am PC oder auf dem Handy statt. Sie sollten auf Verhaltensänderungen achten: Ist das Kind müde, appetitlos oder zieht sich zurück? Dann ist es Zeit, näher hinzuschauen. Körperliche Probleme sollten Eltern ernst nehmen und nach Ursachen forschen“, sagt Dr. Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen. Von körperlichen Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Schlafstörungen bis hin zu Depressionen sei die Bandbreite möglicher Folgen sehr groß.
Beratungsangebot in Kooperation mit krisenchat.de
Die Barmer will junge Menschen und ihre Eltern auf die Gefahren von Cybermobbing aufmerksam machen und zeigen, was sie dagegen unternehmen können. Sie kooperiert mit krisenchat.de, die Kindern und Jugendlichen kostenlose Beratung in Notsituationen anbieten, rund um die Uhr per SMS oder WhatsApp-- ein 2009 gegründeter Instant-Messaging-Dienst. Benutzer können darüber Textnachrichten, Bild-, Video- und Ton-Dateien oder ähnliches versenden, ohne Anmeldung und Registrierung. Geschulte ehrenamtliche Krisenberater aus Psychotherapie, Psychologie, Sozialpädagogik oder soziale Arbeit antworten innerhalb einer Minute.
Mehr über Cybermobbing und ein Erklärvideo unter: www.barmer.de/cybermobbing