Auf einem Tisch liegen ein Blutzuckermessgerät und Spritzbesteck für Diabetiker.
Pressemitteilungen Sachsen 2023

BARMER-Diabetes-Atlas - Wie die Zuckerkrankheit in Griff bekommen? Sachsen: Mehr als 500.000 Erkrankte

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Dresden, 12. März 2023 – In Sachsen ist die Zahl der Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 in den vergangenen Jahren leicht zurückgegangen. Dennoch leben im Freistaat, mit einem Anteil von 12,5 Prozent, bundesweit überdurchschnittlich viele Menschen, mit einem dauerhaft zu hohen Zuckerspiegel im Blut. Hochgerechnet auf die Bevölkerung sind rund 512.000 der Sächsinnen und Sachsen betroffen. Dieser hohe Wert wird nur noch von Sachsen-Anhalt (13,4 Prozent Betroffene) überboten. Zu diesem Ergebnis kommt das Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg) nach Analyse der aktuellen Daten.

Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen

Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen

 „Diabetes Typ 2 ist eine Stoffwechselkrankheit, die sich meist über viele Jahre hinweg entwickelt. Bleibt sie lange unerkannt oder wird sie unzureichend behandelt, kann es zu zahlreichen Folgeerkrankungen kommen, wie etwa zu Herzkrankheiten“, sagt Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Sachsen. Diabetes Typ 2 entstehe häufig durch das Zusammenspiel von mehreren Faktoren, vor allem aufgrund ungünstiger Lebens- und Ernährungsgewohnheiten. Daher müsse der Nationalen Strategie zur Aufklärung über Diabetes mellitus zwingend mehr Bedeutung zukommen. Maßnahmen müssten sicht- und anwendbarer werden. Sie seien nur dann hilfreich für die Menschen, wenn es gelänge, diese Krankheit zu vermeiden oder zumindest ihre Auswirkungen zu lindern.

„Altersdiabetes“ schon bei Menschen ab 30

Bei den Altersgruppen weisen die Barmer-Daten in Sachsen vor allem für Ältere hohe Betroffenenraten aus. Bei den 70- bis 79-Jährigen gab es demnach in den Jahren von 2013 bis 2022 einen Zuwachs von 33,2 auf 34,6 Prozent. Bei den 80- bis 89-Jährigen stieg die Rate im selben Zeitraum von 37,6 auf 38,9 Prozent. Die größte Steigerungsrate von 34 Prozent wurde jedoch in der Gruppe der 30- bis 39-Jährigen erfasst, von 1,06 auf 1,42 Prozent. Das entspricht rund 2.300 Erkrankten mehr, allein in dieser jungen Altersgruppe. Bei den 40- bis 69-Jährigen hingegen sanken die Raten von 13,3 auf 12,6 Prozent. Sind in den Altersgruppen bis zum 39. Lebensjahr mehr Frauen betroffen, dominieren ab dem 40. Lebensjahr die Männer. Über alle Altersgruppen hinweg waren im Jahr 2022 in Sachsen rund 265.000 Männer und 247.000 Frauen von einer Diabetes Typ 2 betroffen.

Ostdeutschland noch immer am stärksten von Zuckerkrankheit betroffen

Den bifg-Daten zufolge gibt es starke regionale Unterschiede in der Betroffenheit mit Diabetes mellitus Typ 2. Am weitesten unter dem Bundesdurchschnitt von 8,65 Prozent liegt Hamburg mit 6,1 Prozent. Dagegen kommt die Zuckerkrankheit in den ostdeutschen Bundesländern überdurchschnittlich oft vor. Am stärksten betroffen ist Sachsen-Anhalt (13,4 Prozent). Der Wert liegt 55 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. 
„Nach Auswertungen des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung, angefangen im Jahr 2012, lag die Betroffenenrate in Sachsen im Jahr 2017 bei einem absoluten Höchstwert. Rund 13 Prozent der sächsischen Bevölkerung, hochgerechnet mehr als 533.000 Menschen, erhielten damals eine derartige Diagnose“, so die Barmer-Chefin. Seitdem sinke die Betroffenenrate leicht, aber kontinuierlich. 2022 seien altersübergreifend allerdings immer noch 12,5 Prozent von Diabetes Typ 2 betroffen. Das seien nur rund 21.000 Menschen weniger als im Jahr 2017.


Mehr Infos: 
https://www.bifg.de/Diabetesatlas
 

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Claudia Szymula
Pressesprecherin Barmer Sachsen
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