Kurier auf einem Fahrrad sortiert Briefe
Pressemitteilungen 2024 Sachsen

Paketboten und Briefträger - Krankenstand liegt deutlich über dem sächsischen Durchschnitt

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Beschäftigte der Lagerwirtschaft, Post- und Zustelldienste sind hierzulande überdurchschnittlich lange krankgeschrieben. Das geht aus dem Berufsatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. 

Dresden, 12. Dezember 2024 – Mit Rabatt-Aktionen lockt gerade der Online-Handel wieder zum Shoppen. Briefträger, Paketboten und Kurierfahrer geraten angesichts der Vorweihnachtszeit und der daraus resultierenden Paketberge unter noch größeren Druck. Das macht sich gesundheitlich bemerkbar. Beschäftigte der Lagerwirtschaft, Post- und Zustelldienste sind hierzulande überdurchschnittlich lange krankgeschrieben. Das geht aus dem Berufsatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Demnach waren Erwerbstätige der Zustellbranche in Sachsen im vergangenen Jahr 32,5 Tage krankgeschrieben. Berufsübergreifend liegt der Wert in Sachsen bei 25,4 Tagen.

Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen

Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen

„Von 1.000 Beschäftigten in dieser aktuell so stark geforderten Berufsgruppe fallen täglich fast 89 krankheitsbedingt aus,“ sagt Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Sachsen. Mit Blick auf all diejenigen, die diese Arbeitsausfälle abfedern müssten, seien die Unternehmen, aber auch die Gesellschaft als Ganzes gefragt. Zum einen kämen Arbeitgeber nicht umhin, sich stärker um das körperliche, auch seelische Wohlbefinden zu kümmern. Zum anderen könne ein maßvoller Umgang mit Post- und Lieferdienstleistungen eines jeden Einzelnen Entlastung für die Zustellerinnen und Zusteller bringen. Wenn der eine oder andere Weihnachtseinkauf bei einem Stadtbummel erledigt werde, stärke das den regionalen Einzelhandel und sorge gleichzeitig für mehr Bewegung in der Vorweihnachtszeit. 

Rückenleiden und psychische Belastungen im Fokus

Die Analysen der Barmer zeigen, dass vor allem Rückenleiden zu hohen krankheitsbedingten Fehlzeiten bei Beschäftigten der Zustellbranche und Lagerwirtschaft führen. Die durchschnittlich 8,9 Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund von Rückenbeschwerden liegen knapp 78 Prozent über dem berufsübergreifenden Mittelwert Sachsens von fünf Fehltagen. Für 4,9 Fehltage ist hingegen eine psychische Erkrankung ursächlich (sachsenweit: 4,6 Fehltage). Auch Verletzungen wie Frakturen oder Zerrungen schlagen mit überdurchschnittlichen Fehlzeiten zu Buche. In der Gruppe der Zustelldienste und Lagerwirtschaft führten sie im vergangenen Jahr zu 4,1 Fehltagen, während der berufsübergreifende Schnitt in Sachsen bei 2,6 Tagen liegt. „Dass Zusteller in vielen Fällen krankgeschrieben sind, ist alarmierend. Dauerhafter Stress und Zeitdruck im Job haben Auswirkungen auf die Gesundheit“, sagt die Barmer-Chefin. Arbeitgeber der Zustellbranche kämen daher nicht umhin, sich sowohl um das körperliche, als auch das seelische Wohlbefinden ihrer Beschäftigten zu kümmern. Sie könnten mit Angeboten zur Gesundheitsförderung und einem effektiven betrieblichen Gesundheitsmanagement viele Hebel bewegen, um die Mitarbeitergesundheit zu stärken. Hierbei stehe die Barmer den Unternehmen zur Seite.

Angebote für Unternehmen

Quelle: Barmer Gesundheitsreport Berufsatlas 

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Claudia Szymula
Pressesprecherin Barmer Sachsen
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