Verwechslungen mit Herbstzeitlose und Maiglöckchen gefährlich
Dresden, 29. März 2017 - Der Bärlauch ist eines der ersten Frühlingskräuter. Im Moment ist die Ernte der für die Küche wieder entdeckten Waldpflanze in vollem Gange. Bärlauch Pflücker müssen allerdings genau hinschauen. Beim Sammeln kann Bärlauch leicht mit der giftigen Herbstzeitlose oder Maiglöckchen verwechselt werden, denn die Blätter sehen ähnlich aus.
Bärlauch riecht nach Knoblauch
In feuchten Laub- oder Auenwäldern kann man, je nach Lage, bis in den Juni hinein schon am Knoblauchduft den Standort von Bärlauch “erriechen”. „Die Blätter der Maiglöckchen und der Herbstzeitlose haben diesen Duft nicht. Das Problem besteht darin, dass diese Pflanzen häufig gemeinsam an einem Standort wachsen. Besonders die Herbstzeitlose, eine der giftigsten einheimischen Grünpflanzen, führt zu schweren Vergiftungen: Bereits 50 bis 60 Gramm der Blätter können für einen Erwachsenen tödlich sein.
Die giftige Wirkung von Maiglöckchen hingegen wird oft überschätzt. Das Gift wird vom Körper relativ schlecht aufgenommen. Daher treten schwere Vergiftungserscheinungen erst nach dem Verzehr von großen Mengen auf. Dennoch sollten Eltern auf ihre Kleinkinder achten, denn Giftstoffe sind in allen Teilen der Pflanze enthalten.
Schnelles und richtiges Handeln
„Besteht Vergiftungsverdacht, sollten Betroffene umgehend das nächste Giftinformationszentrum anrufen“, sagt Claudia Szymula, Sprecherin der Barmer in Sachsen. Giftnotrufzentralen sind 24 Stunden erreichbar. Hier erhält man wichtige Informationen zu den notwendigen Erste-Hilfe-Maßnahmen. „Zeigen sich bereits Anzeichen einer Vergiftung, sollte man sofort zum nächsten Arzt oder ins Krankenhaus fahren und, die Pflanzenteile zur Identifizierung mitnehmen“, rät Szymula. Informationen zum Gemeinsames Giftinformationszentrum der Länder Mecklenburg‑Vorpommern, Sachsen, Sachsen‑Anhalt und Thüringen findet man unter Giftnotruf für www.ggiz-erfurt.de. Das Gemeinsame Giftinformationszentrum ist unter der Telefonnummer 0361 – 730730 erreichbar.