16,2 Prozent aller Fehltage in Sachsen-Anhalt gingen im Jahr 2019 auf seelische Leiden zurück: Depressionen, Angststörungen oder andere psychische Krankheiten. Das belegt der aktuelle Barmer-Gesundheitsreport.
Dabei ist der Anstieg der Betroffenen nicht unbedingt nur negativ zu bewerten. „Die Zunahme könnte auch daran liegen, dass Stigmata gegenüber psychischer Leiden aufbrechen, Menschen sich also mehr trauen, über seelische Probleme zu sprechen und Hausärzte für deren Anzeichen stärker sensibilisiert sind“, sagt Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen-Anhalt. Die gesellschaftliche Wahrnehmung von psychischen Krankheiten gelte es zu unterstützen, fordert der Barmer-Landeschef.
Mit Trainings Wartezeit zum Therapiestart überbrücken
Es sei sehr wichtig, neben der körperlichen auch auf die seelische Gesundheit zu achten, so Wiedemann. Mit speziellen Online-Kursen bietet die Barmer ihren Versicherten deshalb ein schnelles und einfach zugängliches Hilfsangebot, wenn sie an Schlafstörungen, an leichten Depressionen oder an beidem zugleich leiden. Die Kurse sind in ihrem medizinischen Nutzen wissenschaftlich evaluiert und werden von dem Kooperationspartner HelloBetter angeboten.
Die Kurse tragen dazu bei, dass sich herkömmliche Ein- und Durchschlafstörungen, Schlafprobleme als Symptom einer seelischen Erkrankung sowie Depressionen an sich nicht weiter verfestigten, so Wiedemann. Hilfreich seien die Trainings unter anderem, um Wartezeiten bis zu einem Termin beim Therapeuten zu überbrücken.
Trainingseinheiten können von Coach virtuell begleitet werden
Die beiden neuen Online-Kurse von HelloBetter seien aus früheren Trainings weiterentwickelt worden, die in den vergangenen Jahren bereits mehrere Tausend Barmer-Versicherte in Anspruch genommen hätten. Sie böten Strategien, Tipps und konkrete Übungen, die helfen, effektiv gegen Depressionen beziehungsweise Schlafstörungen vorzugehen. Die Übungen seien in mehrere Einheiten zu jeweils 45 bis 60 Minuten aufgeteilt. Auf eigenen Wunsch hin könnten die Trainings auch von einem Coach virtuell begleitet werden. „Die Übungseinheiten sind so aufgebaut, dass die Betroffenen Stück für Stück ihre Probleme bewältigen können. Sie sollen aber keinen Arzt ersetzen, sondern sind als Ergänzung gedacht“, sagt Wiedemann. Gerade bei lange anhaltenden Schlafproblemen oder schweren Depressionen sei es wichtig, die Ärztin oder den Arzt aufzusuchen.
Interessenten bekommen hier weitere Informationen zum Online-Training gegen Depressionen und gegen Schlafprobleme.