Die Barmer bündelt und intensiviert ihre Aktivitäten im Bereich der Versorgungsforschung und gründet ein eigenes Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg). Das Institut verfolgt im Wesentlichen zwei Ziele: Zum einen sollen Defizite und Fehlentwicklungen in der medizinischen und pflegerischen Versorgung gezielter aufdeckt werden. Zum anderen werden umfangreiche Datenanalysen zum Gesundheitswesen gebündelt zur Verfügung gestellt. Die Auswertung der umfangreichen Routinedaten der Barmer-Versicherten ermöglicht tiefe, repräsentative Einblicke in die medizinische Versorgungssituation in Deutschland. So können Defizite in der medizinischen Versorgung aufgezeigt und Lösungsvorschläge unterbreitet werden. „Das bifg als Kompetenzzentrum soll Wissenslücken schließen und objektive Antworten darauf geben, wie sich die Versorgung der Versicherten verbessern lässt. Damit nimmt die Barmer aktiv Einfluss auf die Gestaltung der Gesundheitsversorgung in Deutschland“, sagt Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen-Anhalt. Seit vielen Jahren nehme die Kasse hier eine Vorreiterrolle ein, indem sie anonymisierte Routinedaten für die Versorgungsforschung zum Beispiel in ihren Reporten einsetze.
Drei Schwerpunkte
Das bifg gliedert sich in drei Forschungsbereiche: Der Bereich „Strategische Analysen“ befasst sich mit dem Risikostrukturausgleich und Klassifikationssystemen, analytischen Methoden und empirischen Analysen. Der thematische Bogen der „Gesundheitssystemforschung“ spannt sich von Wettbewerbsanalysen, der Untersuchung von Versicherungs-, Finanzierungs- und Vergütungssystemen über die Demografie bis zur Pflegeversicherung. Der dritte Bereich beinhaltet „Medizin und Versorgungsforschung“.
Wissenschaftliche Expertise
Das Institut wird bei der Erfüllung seiner Aufgaben durch einen Wissenschaftlichen Beirat unterstützt, der seine Erfahrungen und Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis in die Arbeit des Instituts einbringt. Mit dem Beirat sollen Forschungsschwerpunkte erörtert und die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen der Forschung und Lehre gefördert werden.
Interaktives Datenportal
Ein wesentliches Anliegen des Instituts ist es, die Daten des Gesundheitswesens verständlicher zu machen. Diese Daten sollen an einer Stelle nutzerfreundlich aufbereitet zur Verfügung gestellt werden. Hierzu wurde das Datenportal des bifg eingerichtet. Im Datenportal werden die Inhalte in unterschiedlicher Form dargestellt, in Diagrammen, Tabellen oder Landkarten. Die Daten können unkompliziert für Recherchen und Analysen verwendet werden und sind für jedermann zugänglich. Am besten gleich mal ausprobieren - zum bifg geht es hier: www.bifg.de