Magdeburg, 3. November 2020 – Die Anzahl der Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen lag in Sachsen-Anhalt von Mitte August bis Anfang Oktober deutlich unter dem Wert von vergangenem Jahr. Das belegt eine aktuelle Analyse der Barmer. Demnach waren beispielsweise in der 41. Kalenderwoche 1318 Barmer-Versicherte wegen einer Atemwegserkrankung arbeitsunfähig. Das sind mehr als 300 Betroffene weniger als im Jahr zuvor, als die Anzahl der Krankschreibungen zum gleichen Zeitpunkt bei 1658 lag. Bundesweit ist der Trend ähnlich: Von Mitte August bis Anfang Oktober 2019 stieg die Zahl der krankgeschriebenen Barmer-Versicherten um 33.439 auf insgesamt 57.613. Das entsprach einem Plus von 138 Prozent. In diesem Jahr liegt der Zuwachs hingegen bei 101 Prozent (von 18.802 auf insgesamt 37.777). Diese Abweichungen können nicht allein durch unterschiedliche Witterungsbedingungen erklärt werden.
„Die AHA-Regeln wirken nachweislich. Das ist kurz nach dem Beginn des zweiten Lockdowns eine wichtige Botschaft. Jeder Einzelne kann und muss etwas tun, um die sich zuspitzende Pandemie in den Griff zu bekommen“, sagt Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen-Anhalt. Rücksichtnahme, Verantwortung und Disziplin seien nun die Gebote der Stunde.
Regionale Unterschiede bei den Atemwegserkrankungen
Die Barmer-Analyse zeigt deutliche regionale Unterschiede bei der Zahl der Atemwegserkrankten. Während in Kalenderwoche (KW) 41 dieses Jahres in Hamburg nur 7,2 je 1.000 Barmer-Versicherte krankgeschrieben waren, traf dies in Sachsen-Anhalt auf 12,1 Personen zu. In Mecklenburg-Vorpommern waren 8,4 je 1.000 Barmer-Versicherte aufgrund einer Atemwegserkrankung arbeitsunfähig. Auch die Steigerungsraten sind regional sehr unterschiedlich. Während die Anzahl der krankgeschriebenen Versicherten im Jahr 2020 in Mecklenburg-Vorpommern von der 33. auf die 41. KW um 15 Prozent gestiegen ist, waren es in Baden-Württemberg 158 Prozent, in Sachsen 160 Prozent. „Die AHA-Regeln sollten dennoch alle Bürgerinnen und Bürger ohne Wenn und Aber einhalten. So leistet jeder einen Beitrag, die Zahl der Atemwegserkrankungen und damit auch das Corona-Risiko zu reduzieren. Und das sollte unabhängig von der Postleitzahl und dem aktuellen Infektionsgeschehen in einzelnen Regionen gelten“, sagt Wiedemann.