Magdeburg, 30. Juni 2021 – Das Editha-Gymnasium Magdeburg setzt sich aktiv für die psychische Gesundheit seiner Schülerinnen und Schüler ein. In den nächsten Wochen absolvieren die achten Klassen das Programm „Verrückt? Na und!“, mehr als 80 Jugendliche nehmen daran teil. Das Besondere: Menschen, die eine psychische Erkrankung überwunden haben, kommen in die Schule, um über seelische Krisen zu sprechen. „Schülerinnen und Schüler haben in den vergangenen Monaten besonders unter den Einschränkungen während der Corona-Pandemie gelitten. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten bestätigen, dass die Anfragen von hilfesuchenden Familien insbesondere im zweiten Lockdown deutlich gestiegen sind. Deshalb ist es wichtig, die psychische Gesundheit zu stärken. Wir freuen uns sehr, dass das Editha-Gymnasium auf dieses Präventionsangebot setzt“, sagte Marco Reising, Regionalgeschäftsführer der Barmer in Magdeburg, am Mittwoch zum Kick-Off in der Schule.
Für Warnsignale psychischer Leiden sensibilisieren
„Verrückt? Na und!“ ist ein Programm des Vereins Irrsinnig Menschlich und der Barmer. „Menschen, die eine seelische Krise gemeistert haben, treten an den Projekttagen als so genannte Lebenslehrer in eigener Sache mit den Jugendlichen in den Dialog und werden von fachlichen Experten wie Psychologen oder Sozialpädagogen begleitet“, erklärte Reising. Thema bei den Schultagen sind erlebte Krisen, Lebensschicksale und jugendtypische Bewältigungsstrategien. Ziel von „Verrückt? Na und!“ ist es, Schüler für Warnsignale psychischer Leiden zu sensibilisieren, seelisches Wohlbefinden in der Schule zu fördern und durch die Begegnung mit Betroffenen psychische Erkrankungen zu entstigmatisieren. „Dabei werden auch die Klassenlehrer und Schulsozialarbeiter eingebunden. Zunächst sind vier Projekttage geplant“, sagte Reising. Die Barmer unterstützt die Schule bei der Durchführung mit einer finanziellen Förderung in Höhe von mehr als 1.400 Euro.
Stressbelastung von Schülerinnen und Schülern steigt
Schulleiterin Katja von Hagen bestätigt, dass die Stressbelastung von Schülerinnen und Schülern und der psychische Druck in den vergangenen Jahren gestiegen sind. „Sorgen und Ängste sind Teil des Alltags, unser Schulsozialarbeiter hat gut zu tun“, sagte sie. Während der Corona-Pandemie hätten viele Jugendlichen zudem mit Einsamkeit zu kämpfen gehabt, so die Schulleiterin. „Diesen Entwicklungen wollen wir mit dem Präventionsprogramm entgegenwirken“, sagte Katja von Hagen. Dass das Programm auch von den Jugendlichen begrüßt wird, bestätigte Schülersprecherin Mia Melzian.
Gestärkt aus einer psychischen Krise hervorgehen
In den nächsten Wochen wird das Angebot am Editha-Gymnasium von den Experten des Magdeburger Vereins Der Weg e.V. durchgeführt. „Man kann aus einer psychischen Krise gestärkt hervorgehen. Dafür braucht man jedoch bestimmte Handlungsstrategien und die wollen wir den Schülern vermitteln“, sagte Birgit Reichel, sozialpädagogische Leiterin bei Der Weg e.V.