Magdeburg, 27. Oktober 2020 – Wenn die Uhren umgestellt werden, leiden viele Menschen tagelang unter Schlafproblemen. Doch auch fernab der Zeitumstellung haben einige Frauen und Männer Probleme mit dem Schlaf. Eine aktuelle Analyse der Barmer belegt: Immer mehr Teenager in Sachsen-Anhalt schlafen schlecht. Während Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2005 bei 116 Personen im Alter von 15 bis 19 Jahren eine Schlafstörung diagnostizierten, waren in 2018 bereits 296 junge Leute in Sachsen-Anhalt betroffen. Einen deutlichen Anstieg von 227 auf 536 Betroffene gab es zwischen Arendsee und Zeitz auch bei den jungen Erwachsenen zwischen dem 20. und 24. Lebensjahr. „Auch jüngere Menschen dürfen anhaltende Schlafstörungen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie sind unangenehm und machen krank. Dabei wird nicht nur die Leistungsfähigkeit im Beruf und beim Sport eingeschränkt, sondern sie können auch erste Hinweise auf psychische Erkrankungen sein“, erklärt Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen-Anhalt. Daher sollten Schlafstörungen beim nächsten Arztbesuch angesprochen werden.
Schlafstörungen vor allem im Westen und Süden der Republik
Wie aus der Barmer-Analyse hervorgeht, wurden im Jahr 2018 bundesweit bei etwa 1,76 Millionen Menschen Schlafprobleme diagnostiziert. In Sachsen-Anhalt leiden rund 35.000 Menschen unter Schlafstörungen. Dabei gibt es große regionale Unterschiede. Vor allem im Westen und Süden liegen die Menschen nachts wach. Gemessen an der Einwohnerzahl sind die häufigsten Schlafstörungen im Saarland, in Bayern und in Rheinland-Pfalz zu beobachten. In diesen drei Bundesländern waren 29,8 beziehungsweise 24,7 und 24,5 Menschen je 1.000 Einwohner von unruhigem oder fehlendem Schlaf betroffen. Ruhigere Nächte hatte man hingegen in Sachsen-Anhalt, wo nur 14,9 von 1.000 Einwohner nachweislich Schlafprobleme hatten. „Zwischen den Bundesländern gibt es massive regionale Unterschiede bei der Anzahl der Personen, die Schlafstörungen haben. Diese Ergebnisse sind rein medizinisch nicht erklärbar. Hier sind weitere Untersuchungen erforderlich“, sagt Wiedemann.
Acht Stunden für das Bett reservieren
Erwachsene brauchen im Durchschnitt etwas mehr als sieben Stunden Schlaf pro Tag. Da man nicht sofort einschläft, manchmal kurz wach wird und andere Ablenkungen vorkommen können, sollte man mindestens acht Stunden für das Bett reservieren, rät Wiedemann. „Das Thema gesunder Schlaf ist genauso wichtig wie Essen und Trinken und gewiss keine vertane Zeit. Damit müssen wir achtsam umgehen. Eine routinemäßige Schlafhygiene kann dabei helfen, gesunde Verhaltensweisen einzuüben und so Schlafstörungen vorzubeugen“, sagt Wiedemann.