Magdeburg, 30. März 2020 – In der Corona-Krise werben diverse Internetseiten mit vermeintlichen Arzneimitteln, die Infizierten Heilung versprechen. Die Barmer warnt eindringlich davor, auf diese Versprechen hereinzufallen und die angebotene Ware zu kaufen. „Es gibt noch keine zugelassenen Arzneimittel zur Behandlung von Covid-19. Erste Medikamente befinden sich bisher im Versuchsstadium. Bei den Internetangeboten handelt es sich um Produkte, die keinen wissenschaftlich erwiesenen Nutzen gegen Covid-19 haben“, sagt Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen-Anhalt. Schlimmstenfalls könnten solche Mittel sogar schädlich sein, indem sie zum Beispiel unerwünschte Wechselwirkungen mit zugleich eingenommenen Arzneimitteln hervorriefen. Bei einer Covid-19-Erkrankung stünden bisher nur Arzneimittel zur Behandlung der Symptome wie Fieber und Husten zur Verfügung. Daher habe auch die Europäische Arzneimittel-Agentur unlängst vor Internetseiten mit vermeintlichen Medikamenten gegen das Coronavirus gewarnt, so Wiedemann.
Nahrungsergänzungsmittel beugen Infektion nicht vor
Vorsicht ist auch bei Internetanbietern geboten, die für Nahrungsergänzungsmittel mit falschen Versprechungen werben. „Es gibt keine Nahrungsergänzungsmittel, die eine Infektion mit dem Coronavirus verhindern oder sogar heilen können“, sagt Wiedemann. Laut Rechtsprechung dürften diese Zusatzmittel generell keine Angaben enthalten, die auf eine Vorbeugung, Behandlung oder Heilung einer Krankheit hindeuteten. Ohnehin seien die meisten Präparate wirkungslos, wenn man sich ausgewogen ernähre und damit keinen Nährstoffmangel habe, so der Landesgeschäftsführer der Barmer. Bei Vorerkrankungen, zu hoher Dosierung oder bei Wechselwirkungen mit Medikamenten können Nahrungsergänzungsmittel mitunter sogar schaden.