Pressemitteilungen aus Sachsen-Anhalt

Zahl der Masern-Schutzimpfungen steigt

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(Magdeburg - 19.02.2016) Bei Masern-Schutzimpfungen deutet sich ein Umdenken in der Bevölkerung an. Nach aktuellen Analysen der Barmer GEK haben sich im Jahr 2015 deutlich mehr Versicherte gegen die hochansteckende Infektionskrankheit impfen lassen als früher. Dies gilt sowohl für die Erstimmunisierung von Kindern als auch für erwachsene Versicherte, die ihren Impfschutz auffrischen ließen.

"So haben sich im ersten Halbjahr 2015 doppelt so viele Erwachsene im Alter zwischen 25 und 45 gegen Masern impfen lassen wie in vergleichbaren Zeiträumen zuvor", sagt Thomas Nawrath, Landespressesprecher von Sachsen-Anhalts größter Ersatzkasse. Nach Analysen der Barmer GEK haben sich allein in dieser Altersgruppe im gesamten Jahr 2015 schätzungsweise 180.000 gesetzlich Versicherte in Deutschland impfen lassen. Im Jahr zuvor waren es lediglich rund 80.000. "Ein Grund für die erhöhte Zahl an Masern-Schutzimpfungen gerade bei den Erwachsenen könnte die gestiegene Aufmerksamkeit für das Thema in der Öffentlichkeit sein", vermutet Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin der Barmer GEK.

Masern-Impfquoten-RKI

Höchste Zeit zum Umdenken

Aus Sicht der Barmer GEK ist es höchste Zeit für ein solches Umdenken. Erst vor wenigen Tagen hatte das Robert Koch-Institut darauf hingewiesen, dass es mit 2.605 Masernfällen im Jahr 2015 so viele Infektionen wie selten in Deutschland gegeben hatte. Auch hatte das Robert Koch-Institut kritisiert, dass die Impfraten zu gering seien, vor allem bei den Einjährigen und im Osten Deutschlands. "Konnte man noch vor einigen Jahren sagen, dass die Westdeutschen eher Impfmuffel und die Ostdeutschen eher Impfbefürworter sind, lässt sich diese Einschätzung bei Masern-Schutzimpfungen für Kleinkinder heutzutage nicht mehr halten", sagt Thomas Nawrath. So liegt laut Robert Koch-Institut Sachsen mit einer Impfquote von lediglich 35 Prozent der 3-Jährigen weit unter dem Bundesdurchschnitt von 85 Prozent. Auch Thüringen (81%) und Sachsen-Anhalt (85%) liegen unter dem Durchschnitt, die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg (je 86%) knapp darüber; während Schleswig-Holstein (fast 90%), Nordrhein-Westfalen und Hamburg (je 89%) bundesweit an der Spitze bei Masern-Schutzimpfungen liegen.

"Was die reine Fallzahl der Masern-Erkrankungen angeht, ist Sachsen-Anhalt zumeist unauffällig. Manche Jahre gab es sogar keinen einzigen Masernfall", sagt Nawrath. Auch die 73 gemeldeten Fälle im Jahr 2015 sind im Vergleich zu bundesweit 2.605 Masern-Erkrankungen scheinbar wenig. Doch mit einer Inzidenz von 31 Neuerkrankungen je 1 Million Einwohner lag Sachsen-Anhalt laut Robert-Koch-Institut im zurückliegenden Jahr bundesweit im oberen Drittel. Spitzenreiter war Berlin (355 Fälle je 1 Mio. Einw.) vor Thüringen (76), Sachsen (65), Hamburg (48) und Brandenburg (41).

Auch innerhalb von Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Masern-Erkrankungen sehr unterschiedlich verteilt: Mehr als die Hälfte der Masernfälle entfiel 2015 auf Halle (40 von 73), gefolgt vom Burgenlandkreis (10), dem Landkreis Wittenberg (8) und dem Saalekreis (5). "Und es ist keineswegs so, dass Masern eine reine Kinderkrankheit sind", ergänzt Thomas Nawrath. Deshalb rät die Barmer GEK angesichts steigender Zahlen von Masernfällen auch Erwachsenen, regelmäßig ihren Impfstatus zu überprüfen. Bei unklarem oder unzureichendem Impfstatus sollte schnellstens eine Auffrischungsimpfung nachgeholt werden. "Am besten kontaktieren die Versicherten dazu ihren Hausarzt und besprechen alles Notwendige."

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