Magdeburg, 3. Februar 2021 – Im ersten Halbjahr 2020 haben deutlich weniger gesetzlich Versicherte in Sachsen-Anhalt wichtige Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch genommen als im Vergleichszeitraum vor der Corona-Pandemie. Bei den Männern nahmen rund zwölf Prozent weniger eine Prostata- und Genitaluntersuchung zur Früherkennung von Krebs in Anspruch (von 80.200 auf 70.800 Untersuchungen). „Die gesunkene Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen ist bedenklich. Je früher Krebs erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf ein längeres und beschwerdefreies Leben. Die Corona-Pandemie sollte niemanden davon abhalten, Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch zu nehmen, denn für Arztpraxen gelten strenge Hygiene-Vorschriften“, sagt Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Sachsen-Anhalt anlässlich des Welt-Krebs-Tags am 4. Februar. „Mit rund 60.000 Neuerkrankungen jährlich ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Da Prostatakrebs zunächst symptomlos verläuft und sich erst im fortgeschrittenen Zustand bemerkbar macht, sind Früherkennungsuntersuchungen ab 45 Jahren sehr ratsam“, sagt Wiedemann.
Gute Früherkennungschancen bei Gebärmutterhalskrebs
Ähnlich ist das Bild bei den Frauen in Sachsen-Anhalt, auch bei Ihnen ist ein Rückgang bei den Früherkennungsuntersuchungen auf Gebärmutterhalskrebs zu verzeichnen. Jährlich erkranken etwa 4.600 Frauen in Deutschland an Gebärmutterhalskrebs. Durch Früherkennungsuntersuchungen können Vorstufen bei diesem Krebs frühzeitig erkannt und therapiert werden.
Rückgang auch beim Check-Up für über 35-Jährige
Bei den allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen für Erwachsene ab 35 Jahren gibt es in Sachsen-Anhalt ebenfalls einen dramatischen Rückgang. Nahmen im ersten Halbjahr 2019 rund 177.500 gesetzlich Versicherte diese Vorsorgeuntersuchung in Anspruch, waren es im ersten Halbjahr 2020 nur rund 81.500. Das entspricht einem Rückgang von rund 54 Prozent.