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Barmer GEK Gesundheitsreport: Magdeburger gehören zu den gesündesten Sachsen-Anhaltern

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Magdeburg (13.10.2016) Die Magdeburger gehören mit zu den gesündesten Sachsen-Anhaltern. Das ergeben aktuelle Auswertungen der Krankenkasse Barmer GEK auf Basis der Versichertendaten von 3,6 Millionen Erwerbspersonen bundesweit (davon 122.000 in Sachsen-Anhalt). Während die Erwerbstätigen im Bundesland im Jahr 2015 durchschnittlich für 21 Tage arbeitsunfähig geschrieben waren, lagen die Fehlzeiten in der Landeshauptstadt Magdeburg bei lediglich 19,1 Tage. Gesünder waren nur noch die Versicherten in der Altmark, die an durchschnittlich 18 Tagen (Altmarkkreis Salzwedel) bzw. 18,6 Tagen (Landkreis Stendal) krank waren. "Gesundheitliche Schlusslichter" sind nach Angaben der Barmer GEK der Salzlandkreis (21,8 Tage) sowie die Landkreise Mansfeld-Südharz (22,1 Tage) und Anhalt-Bitterfeld (22,5 Tage).

"Dass die Magdeburger seltener krankgeschrieben sind als die meisten anderen Sachsen-Anhalter, bestätigen unsere Auswertungen schon seit einigen Jahren. Das ist ein gutes Zeichen für die Menschen in der Landeshauptstadt", sagt Thomas Nawrath, Landespressesprecher der Barmer GEK in Sachsen-Anhalt. "Doch es stimmt nachdenklich, dass die Dauer der Krankschreibungen 2015 im Vergleich zum Vorjahr in Magdeburg um 3,2 Prozent angestiegen ist – im Landesdurchschnitt sogar um 4,3 Prozent." Dazu haben zweifelsohne auch die Atemwegserkrankungen wie Grippe und grippaler Infekt beigetragen, denn die Zahl der Grippeerkrankungen in Magdeburg stieg von 25 im Jahr 2014 auf 522 im Jahr 2015. "Insofern erwarten wir nach dem letzten Grippewinter mit einer Rekordzahl von 676 Grippekranken in der Landeshauptstadt auch für 2016 keinen Rückgang der Krankschreibungen", so Nawrath.

Hoher Krankenstand wird zum Problem für Firmen

"Durchschnittlich 19,1 gesundheitsbedingte Fehltage im Jahr 2015 in Magdeburg entsprechen einem Krankenstand von 5,2 Prozent. Und das heißt, dass in der Landeshauptstadt jeden Tag einer von 19 Beschäftigten krankgeschrieben ist", erläutert Thomas Nawrath. Im Landesdurchschnitt mit 21 Fehltagen lag der Krankenstand sogar bei 5,7 Prozent – während der Bundesdurchschnitt bei 17,7 Fehltagen und 4,8 Prozent Krankenstand lag. In Zeiten rückläufiger Ausbildungs- und Facharbeiterzahlen wird der Krankenstand damit zunehmend zu einem wichtigen Gradmesser für die Personalpolitik. "Mittlerweile bieten einige Firmen und Behörden in Zusammenarbeit mit der Barmer GEK ein gezieltes Betriebliches Gesundheitsmanagement an, um den Krankenstand zu reduzieren und auch ältere Mitarbeiter länger fit zu halten", ergänzt Nawrath.

Tabelle: Arbeitsunfähigkeit (Fehlzeiten) und Krankenstand


Die längsten Krankschreibungen von Mitarbeitern in Magdeburg resultieren aus Psychische und Verhaltensstörungen mit 3,8 Fehltagen. Es folgen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems mit 3,3 Tagen und Krankheiten des Atmungssystems (einschl. Grippe) mit 3,3 Tagen sowie Verletzungen mit 2,0 Tagen. "Deutlich überm Bundesdurchschnitt liegen die Krankschreibungen unserer Versicherten in Sachsen-Anhalt bei Wirbelsäulen- und Rückenbeschwerden (+ 22 %) sowie bei akuten Infektionen der oberen Atemwege (+ 34%) und der unteren Atemwege (+ 89 %)", ergänzt der Krankenkassensprecher. "Deutlich kürzere Krankschreibungen als bundesweit haben die Sachsen-Anhalter bei affektiven Störungen (- 21 %) wie Depressionen."

Zu den Gründen führt Nawrath aus: "Nach unserer Beobachtung gibt es in Ostdeutschland oft noch immer einen sorgloseren Umgang mit der eigenen Gesundheit als beispielsweise in Süddeutschland. Regelmäßige sportliche Aktivität und gesunde Ernährung genießen bei den Berufstätigen in Sachsen-Anhalt nur selten einen hohen Stellenwert." Aber auch demographische Entwicklungen, die sich negativ in der Statistik niederschlagen, sind nicht von der Hand zu weisen: "Kurz gesagt: Wo vor 25 Jahren viele junge Menschen weggezogen sind, fehlen heute die mittleren und jüngeren Jahrgänge und es gibt eine Überalterung der Bevölkerung", so Nawrath.

Ausbau der Präventionsmöglichkeiten

Durch ein umfangreiches Präventionsangebot unterstützt die Barmer GEK ihre Versicherten, für die eigene Gesundheit aktiv zu werden. Sie fördert u.a. Gesundheitskurse zu den Themen Stressbewältigung und Entspannung, Bewegung, Rückenschule und Ernährung. Zudem bieten Vereine und Volkshochschulen vielfältige Gesundheitskurse an. Unter www.barmer-gek.de/147826 sind förderfähige Gesundheitskurse aufgeführt, die von der Zentralen Prüfstelle Prävention zertifiziert worden sind. Darunter auch fast 300 aktuelle Kursangebote in der Landeshauptstadt Magdeburg.

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Annemarie Söder
Pressesprecherin Barmer Sachsen-Anhalt
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