Eine Frau wird von einem Zahnarzt untersucht
Pressemitteilung

Barmer-Zahnreport - Amalgamfüllungen in Sachsen-Anhalt noch häufig verwendet

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Magdeburg, 30. Dezember 2024 – Jede sechszehnte Person in Sachsen-Anhalt erhält bei schadhaften Zähnen bisher eine Amalgamfüllung, in Baden-Württemberg hingegen nur jede 97. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Barmer-Zahnreports hervor, die vor dem Hintergrund des Amalgamverbots der Europäischen Union ab Januar 2025 erarbeitet wurde. Demnach gibt es nach wie vor große regionale Unterschiede beim Einsatz von Amalgam. „Im Interesse der Versicherten sind vor allem qualitativ hochwertige, zuzahlungsfreie Alternativen für Amalgam als Füllungswerkstoff wichtig. Eine Grundlage dafür ist die von Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung und GKV-Spitzenverband kürzlich erarbeitete Regelung“, sagt Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen-Anhalt. Jedoch müsse der neue gesetzliche Anspruch auf eine zuzahlungsfreie Versorgung ohne Amalgam in den Praxen klar und unmissverständlich kommuniziert werden.

Beinahe jede zweite Praxis in Sachsen-Anhalt verwendet Amalgam

Nach den Daten der Barmer lag der Anteil der Zahnarztpraxen in Sachsen-Anhalt, die mindestens eine Amalgamfüllung abrechneten, bei knapp 45 Prozent. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass rund 55 Prozent der Praxen hierzulande bereits vor dem Amalgamverbot ab 1. Januar 2025 ausschließlich alternative Füllungsmethoden anwenden. Bundesweit sind es 80 Prozent. Welche zuzahlungsfreien Füllungen dort genau angeboten beziehungsweise eingebracht wurden, kann anhand der Daten der Barmer jedoch nicht ermittelt werden. „Versicherte sollten ihre Zahnärztin oder ihren Zahnarzt aktiv nach zuzahlungsfreien Behandlungsmöglichkeiten und nach konkreten Vor- und Nachteilen gegenüber den mehrkostenpflichtigen Alternativbehandlungen fragen“, empfiehlt Wiedemann.

Amalgam in der Altmark am seltensten verwendet

Auch innerhalb Sachsen-Anhalts gibt es deutliche regionale Unterschiede, wie aus dem Zahnreport der Barmer hervorgeht. Die niedrigsten Amalgamanteile bei der Inanspruchnahme von Seitenzahnfüllungen gab es hierzulande im Jahr 2023 im Landkreis Stendal mit vier Prozent beziehungsweise im Altmarkkreis Salzwedel und der kreisfreien Stadt Halle (Saale) mit 4,5 Prozent. Spitzenreiter ist mit Abstand der Landkreis Mansfeld-Südharz. Hier nutzte ein Anteil von 12,5 Prozent der Füllungspatienten Amalgam für Seitenzahnfüllungen.

Hintergrund des Amalgamverbots

Mit der Änderung der europäischen Quecksilber-Verordnung kann Amalgam ab 1. Januar 2025 nur noch dann verwendet werden, wenn es aus zahnärztlicher Sicht für den Patienten medizinisch zwingend erforderlich ist. Damit wird der bisher etablierte zuzahlungsfreie Füllungswerkstoff im Seitenzahngebiet weitgehend wegfallen.