Magdeburg, 21. Dezember 2022 – Die Menschen in Sachsen-Anhalt haben die dritthöchste Krankheitslast in Deutschland. Sie liegt mit 22 Prozent über dem Bundesschnitt und rangiert damit hinter Thüringen und Sachsen. Am schlechtesten schneiden der Landkreis Mansfeld-Südharz und der Burgenlandkreis ab, die 135 Prozent der durchschnittlichen Krankheitslast tragen. Die geringste Gesamtbelastung liegt im Landkreis Wittenberg und dem Altmarkkreis Salzwedel mit 107 Prozent vor. Das geht aus dem heute vorgestellten Morbiditäts- und Sozialatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung hervor. Der Atlas zeigt auf der Basis anonymisierter und standardisierter Versichertendaten, wie stark die Bevölkerung in Sachsen-Anhalt von Krankheit betroffen ist. „Der Morbiditäts- und Sozialatlas bietet ein realistisches Bild zur gesundheitlichen Situation der Menschen in Sachsen-Anhalt. Er ermöglicht darüber hinaus detaillierte Aussagen zu wichtigen Krankheiten, zeigt regionale Unterschiede und stellt den Einfluss von Geschlecht, Alter, Einkommen, Bildung und Branche auf die Krankheitslast dar. Interaktive Grafiken erleichtern den Zugang dabei enorm“, sagt Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen-Anhalt.
Häufig Schlaganfälle und Muskel-Skelett-Erkrankungen
Laut dem Morbiditäts- und Sozialatlas hat Sachsen-Anhalt den höchsten Anteil an Menschen mit Schlaganfällen und Komplikationen. Mit 25 je 1.000 Personen liegt dieser um 58 Prozent über dem Bundesschnitt. Innerhalb des Landes liegen die Raten zwischen 28 Prozent im Altmarkkreis Salzwedel und 95 Prozent im Landkreis Dessau-Roßlau über dem bundesweiten Mittelwert. Zudem hat Sachsen-Anhalt nach Thüringen den zweithöchsten Anteil an Menschen mit Muskel-Skelett-Erkrankungen. Mit 286 Betroffenen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegt das Land um 25 Prozent über dem Bundesschnitt. Der Atlas zeigt, dass Muskel-Skelett-Erkrankungen häufiger bei Frauen und mit zunehmendem Alter verstärkt auftreten. „Der Atlas kann wichtige Impulse für die Prävention setzen. Dabei geht es zum Beispiel auch darum, das Betriebliche Gesundheitsmanagement der Barmer noch zielgruppengerechter auszugestalten“, sagt Wiedemann.