Pressemitteilung

Barmer-Analyse: Mehr Physio- und Ergotherapie für Menschen in Sachsen-Anhalt

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Magdeburg, 26. April 2022 – Die Menschen in Sachsen-Anhalt erhalten mehr Physio- und Ergotherapie als in vielen anderen Bundesländern. Hierzulande liegen die Heilmittelausgaben 32 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Das geht aus dem aktuellen Heilmittelreport der Barmer hervor. Schlusslicht ist Bremen mit Heilmittelausgaben von 29 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. „Die deutlichen regionalen Unterschiede beim Einsatz von Heilmitteln sind rein medizinisch nicht erklärbar. Im Sinne der Patientinnen und Patienten ist mehr Transparenz zum Nutzen und zum medizinisch angemessenen Einsatz von Heilmitteln erforderlich, also mehr Evidenz“, sagt Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen-Anhalt. Bei den physiotherapeutischen Leistungen würden in den östlichen Bundesländern eher die vom Patienten passiv erlebten Arten der Physiotherapie dominieren. Dazu gehörten neben der Manuellen Therapie auch die Wärme- und Kältetherapie sowie Massagen. In den westlichen Bundesländern werde hingegen in erster Linie Krankengymnastik verordnet. Sie beinhalte mehr aktivierende Elemente und Anleitungen zur Selbstübung. Die Ursachen für die regional unterschiedlichen Therapieentscheidungen müssten ebenso wie die Effektivität der therapeutischen Maßnahmen weiter untersucht werden. 

Im Osten schneller zum Heilmittel 

In den östlichen Bundesländern bekämen laut Barmer mehr Patientinnen und Patienten ein Heilmittel verordnet als Gleichaltrige in den westlichen Bundesländern und den Stadtstaaten. Das gelte vor allem für Physio- und Ergotherapie. Sachsen-Anhalt liege laut Barmer-Heilmittelreport in beiden Bereichen weit über dem Bundesdurchschnitt (Physiotherapie +35 Prozent und Ergotherapie +40 Prozent). Bei der Logopädie gebe es hingegen eine andere regionale Verteilung. Hier sei Bremen Schlusslicht im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (-19 Prozent), während Nordrhein-Westfalen die meisten Logopädie-Patienten aufweisen könne (+17 Prozent). Sachsen-Anhalt liege leicht unter dem Bundesdurchschnitt (-2 Prozent). „Die regionalen Unterschiede zeigen, dass bei Heilmitteln mehr Transparenz erforderlich ist. Dies würde deren patientenorientierten Einsatz weiter stärken“, so Wiedemann.

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