Magdeburg, 12. Oktober 2022 – Die Zahl der Kinderkrankengeldfälle hat im Vergleich der ersten beiden Halbjahre von 2021 und 2022 in Sachsen-Anhalt um ein Viertel zugenommen. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Barmer hervor. In Sachsen-Anhalt bewilligte die Barmer im ersten Halbjahr 2022 insgesamt rund 14.100 Kinderkrankengeldfälle gegenüber 11.300 Fällen im Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Das Kinderkrankengeld entlastet Eltern, die ihre Kinder aufgrund einer Erkrankung oder pandemiebedingt selbst betreuen müssen. Es hat sich damit gerade in Krisenzeiten hervorragend bewährt“, sagt Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen-Anhalt. Der Anteil der Fälle, die auf das pandemiebedingte Kinderkrankengeld entfallen, sei dabei von 23 Prozent im ersten Halbjahr 2021 auf rund elf Prozent im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2022 zurückgegangen. Das könne daran liegen, dass es weniger pandemiebedingte Schul- und Kitaschließungen gegeben habe.
Frauen nutzen Kinderkrankengeld häufiger
Wie aus der Barmer-Analyse weiter hervorgeht, haben im ersten Halbjahr 2021 mit einem Anteil von 27 Prozent mehr Väter das Kinderkrankengeld in Anspruch genommen als in der ersten Jahreshälfte 2022. Der Anteil der väterlichen Inanspruchnahme sank auf 26 Prozent. Weiterhin herrscht ein deutliches Ungleichgewicht bei Kinderkrankengeldtagen in den Familien. So haben Frauen in Sachsen-Anhalt im ersten Halbjahr 2022 insgesamt an rund 29.300 Tagen (75 Prozent) Kinderkrankengeld in Anspruch genommen. Bei den Vätern waren es hingegen nur rund 9.700 Tage (25 Prozent). „Unsere Analyse zum Kinderkrankengeld zeigt deutlich, dass Frauen in den Familien oftmals noch immer die Hauptlast bei der Kinderbetreuung tragen. Sie bleiben deutlich öfter zu Hause und kümmern sich häufiger um die Kinder als die Männer“, so Wiedemann.