Magdeburg, 22. August 2022 – Die Einschulung markiert einen neuen Lebensabschnitt, der für die ganze Familie Veränderungen mit sich bringt. Die meisten Kinder freuen sich auf die Schule. Doch längst nicht alle. „Es ist nicht ungewöhnlich, wenn Kinder wegen der Schule Befürchtungen haben. Wichtig ist, dass Eltern ihren Sprösslingen Mut machen, Neugier wecken und vielleicht von der eigenen Einschulung erzählen. Unbedachte Äußerungen über den nun beginnenden Ernst des Lebens oder Andeutungen wie ‚Du wirst schon sehen‘ können ungewollt Versagensängste schüren, die Unvoreingenommenheit des Kindes und schlimmstenfalls das Selbstbewusstsein beschädigen“, sagt Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen-Anhalt.
Mit der neuen Umgebung vertraut machen
Zu den großen Veränderungen gehöre der neue Schulweg mit möglichen Gefahren im Straßenverkehr. „Eltern sollten die verbleibenden Tage vor der Einschulung dafür nutzen, mit dem Kind den Schulweg mehrmals abzulaufen und das Überqueren von Straßen zu üben. Das macht die Kinder sicherer und schont die Nerven der Eltern,“ sagt Wiedemann. Der Tag der Einschulung selbst solle gefeiert werden. Kleine Überraschungen in der Schultüte, der Besuch der Verwandten und das Lieblingsessen würden den Tag für das Kind zu etwas Besonderem machen. Ob Ängste vor dem Schulanfang berechtigt gewesen seien, werde sich erst in den darauffolgenden Tagen und Wochen herausstellen.
Sorgen erkennen und ernst nehmen
Komme das Kind wiederholt bedrückt nach Hause, klage über Bauchschmerzen oder sei plötzlich ungewohnt still oder aggressiv, könnten dies Hinweise dafür sein, dass es sich in der Schule unwohl fühle. „Kinder geben sich schnell selber die Schuld, wenn es Probleme gibt und verschließen sich, wenn sie Fragen beantworten sollen, die ihnen unangenehm sind“, so der Barmer-Landeschef. Das beste was Eltern tun könnten, sei, Zeit mit dem Kind zu verbringen und genügend ruhige Momente zu schaffen, in denen sich das Kind öffnen könne. Hinter der Angst könnten viele Gründe stecken, wie zum Beispiel Unwohlsein im unbekannten Schulgebäude, Einschüchterungen durch ältere Mitschülerinnen und Mitschüler oder unangenehme Situationen im Unterricht. Auch wenn aus der Sicht der Erwachsenen die Sorgen von Kindern unbegründet erschienen, sollten Eltern diese ernst nehmen und nicht kleinreden. Es empfehle sich, die Klassenlehrerin oder den Klassenlehrer über die Schulängste zu informieren, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen.