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Zahnprobleme treiben Ältere im Saarland schneller zum Zahnarzt

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Saarbrücken, 15. März 2023 – Entgegen dem Bundestrend hat die Zahngesundheit älterer Menschen im Saarland in den letzten Jahren abgenommen. Das zeigt der Barmer-Zahnreport, den Autoren der Technischen Universität Dresden und Datenanalytiker des Unternehmens AGENON erstellt haben. Der Report hat für 20-, 40- und 60-Jährige untersucht, wie lange sie keine Zahntherapie wie etwa neue Kronen, Wurzel- und Parodontitisbehandlungen, Zahnentfernungen oder Füllungen benötigten. Demnach ist die durchschnittliche Zeit ohne Zahntherapie in den Jahren 2012 bis 2020 bei den 60-Jährigen aus dem Saarland um einen Monat auf 2,3 Jahre gesunken. Einen Rückgang bei der zahntherapiefreien Zeit registrierte die Barmer im gleichen Zeitraum nur noch bei den 60-Jährigen aus Rheinland-Pfalz. Die Zeit ohne Zahntherapie bei den 20-Jährigen aus dem Saarland blieb im Untersuchungszeitraum mit 4,9 Jahren unverändert, bei den 40-Jährigen aus dem Bundesland legte sie von 2,3 auf 2,7 Jahre zu. „Zur Stärkung der Gesundheitskompetenz älterer Patientinnen und Patienten aus dem Saarland sollten Maßnahmen ergriffen werden“, sagt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Die Potenziale dafür seien offenbar noch nicht ausgereizt.

Vergleich der Bundesländer: Saarland auf vorderen Plätzen

Trotz abnehmender Zahngesundheit bei älteren und stagnierender Zahngesundheit bei jüngeren Menschen im Saarland steht das Bundesland im Vergleich laut Zahnreport sehr gut da. So war die mittlere Zeit ohne Zahntherapie im Jahr 2020 unter den 20- und 60-Jährigen aus dem Saarland im Vergleich aller Bundesländer am höchsten. Bei den 40-Jährigen lag das Saarland im gleichen Jahr hinter Hamburg (2,8 Jahre) auf Rang zwei. Am geringsten war die durchschnittliche zahntherapiefreie Zeit in allen drei untersuchten Alterskategorien in Thüringen. „Wir wissen seit langem, dass sich viele Zahnerkrankungen vermeiden lassen. Neben der persönlichen Mundhygiene und einer zahngesunden Ernährung sollten wir weiter darauf setzen, dass die Zahnarztpraxen Prophylaxe intensivieren und so alle Potenziale heben“, betont Kleis. Es wäre schön, wenn man in zehn Jahren sagen könne, dass die Zahnmedizin den Wechsel zu einer nachhaltigen, präventionsorientierten Versorgung voll und ganz geschafft habe. Das Saarland dürfe seine sehr gute Ausgangsposition bei der Zahngesundheit nicht leichtfertig verspielen.

Zahntherapiefreie Zeit innerhalb des Saarlands unterschiedlich

Die Auswertungen für den Barmer-Zahnreport zeigen auch, dass es nicht nur zwischen den Bundesländern deutliche Unterschiede gibt mit Blick auf die Zahngesundheit der Menschen. Auch unter den sechs Landkreisen im Saarland variiert die Zahngesundheit teils stark. So war der durchschnittliche Wert für die Zeit ohne Zahntherapie unter den 60-Jährigen im Jahr 2020 im Landkreis Merzig-Wadern mit 3,0 Jahren am höchsten und im Landkreis St. Wendel (2,2 Jahre) am niedrigsten. Bei den 40-Jährigen aus dem Saarland wies im gleichen Jahr der Regionalverband Saarbrücken (3,0 Jahre) die längste mittlere zahntherapiefreie Zeit auf, der Saarpfalz-Kreis (2,2 Jahre) die kürzeste. Kaum Unterschiede gibt es bei der durchschnittlichen zahntherapiefreien Zeit unter den 20-Jährigen im Saarland. Sie betrug im Jahr 2020 bis auf den Regionalverband Saarbrücken (4,9 Jahre) in allen Landkreisen 4,8 Jahre. „Die zahnmedizinische Versorgung im Saarland ist sehr gut. Grundsätzlich sind aber noch geringere Therapiebedarfe und längere Zeiträume ohne Therapie möglich“, meint Kleis. Die Realität im Erwachsenenalter sei davon jedoch leider teils noch weit entfernt.

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Boris Wolff
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