Mainz/Saarbrücken, 25. April 2019 – Im Vergleich mit den Bewohnern anderer Bundesländer wird den Rheinland-Pfälzern oft und den Saarländern selten Physiotherapie verordnet. Das zeigt der Heil- und Hilfsmittelreport der Barmer. „Auffallend sind deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern bei der Anzahl der Verordnungen für Physiotherapien pro Kopf“, sagt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Meist wird Physiotherapie wegen Erkrankungen des Bewegungsapparats oder des Zentralen Nervensystems verordnet.
Rheinland-Pfalz im Länder-Ranking auf Platz fünf, Saarland auf Platz 13
Laut Barmer-Report kamen im Jahr 2017 auf 100 Einwohner in Rheinland-Pfalz 55 Verordnungen für Physiotherapie (Saarland: 46). Nur in Sachsen (62), Sachsen-Anhalt (60), Schleswig-Holstein und Berlin (je 56) zählten die Statistiker mehr Verordnungen pro 100 Einwohner (Bundesdurchschnitt: 50). Die wenigsten Physiotherapie-Verordnungen auf 100 Einwohner verzeichneten Nordrhein-Westfalen und Bremen (je 42). Die in Deutschland am häufigsten verordneten Physiotherapien sind Krankengymnastik und Lymphdrainagen.
Repräsentative Datenauswertung
Für den Heil- und Hilfsmittelreport hat die Barmer die Daten ihrer Versicherten anonymisiert ausgewertet und nach Geschlecht und Alter standardisiert. Sie sind somit repräsentativ für die Gesamtbevölkerung. „Die Bevölkerungsstrukturen in den Bundesländern können daher Unterschiede bei der Zahl der Verordnungen von Physiotherapien nicht erklären“, sagt Kleis. Das unterschiedliche Verordnungsverhalten von Ärzten oder regional verschiedene Angebotsstrukturen könnten aber eine Rolle spielen.