Mainz, 9. Juni 2023 – Die Auswahl an Physiotherapiepraxen in Rheinland-Pfalz wird für Patientinnen und Patienten immer größer. Die Zahl der Praxen in dem Bundesland ist zwischen den Jahren 2018 und 2021 von 1.952 auf 2.241 gestiegen. Das entspricht einem Plus von 15 Prozent, wie der aktuelle Barmer-Heilmittelreport zeigt. „In den letzten Jahren haben sich die Vergütungen der Krankenkassen für die Physiotherapie deutlich erhöht. Das hat zu einem Gründungsboom geführt“, erklärt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Mehr Physiotherapiepraxen seien aber nur ein erster Schritt hin zu einem besseren Zugang zur physiotherapeutischen Versorgung.
Physiotherapie: Selbstständigkeit oft attraktiver als Anstellung
Nach den Worten von Barmer-Landesgeschäftsführerin Kleis belegen die Auswertungen für den Heilmittelreport auch, dass Selbstständige in der Physiotherapie vollumfänglich von den jüngsten Vergütungserhöhungen profitieren, Angestellte aber nur hälftig. „Die Selbstständigkeit als Physiotherapeutin oder Physiotherapeut erscheint daher oft attraktiver als die Anstellung in einer Praxis. Die Attraktivität des Berufsbildes hängt auch von einem angemessenen Einkommen für angestellte Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten ab“, betont Kleis.
Arbeitsmenge je Physiotherapiepraxis sinkt
Laut Heilmittelreport ist die Menge der Physiotherapie-Verordnungen je 1.000 Versicherte in Rheinland-Pfalz zwischen den Jahren 2018 und 2021 nur leicht von 529 auf 533 gestiegen und damit nahezu gleichgeblieben. Dadurch hat sich für die wachsende Zahl der Physiotherapiepraxen in dem Bundesland die Arbeitsmenge im Durchschnitt um sechs Prozent reduziert. So sank laut Heilmittelreport die Zahl der abgerechneten Physiotherapie-Verordnungen je Praxis in Rheinland-Pfalz von 9.021 im Jahr 2018 auf 8.478 im Jahr 2021. Die Zahl der durchschnittlich betreuten Patientinnen und Patienten je Physiotherapiepraxis nahm im gleichen Zeitraum von 346 auf 292 ab.