Mainz, 16. November 2022 – Die Menschen in Mainz sind die gesündesten in Rheinland-Pfalz. Sie tragen im Vergleich zum Bundesgebiet nur 87 Prozent der durchschnittlichen Krankheitslast. Am stärksten belastet ist die kreisfreie Stadt Pirmasens mit einer Gesamtbelastung von 135 Prozent. Das geht aus dem Morbiditäts- und Sozialatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Der Atlas zeigt auf der Basis anonymisierter und standardisierter Versichertendaten, wie stark die Bevölkerung in Rheinland-Pfalz von Krankheit betroffen ist. „Der Morbiditäts- und Sozialatlas bietet ein realistisches Bild zur gesundheitlichen Situation der Menschen in Rheinland-Pfalz. Er ermöglicht darüber hinaus detaillierte Aussagen zu wichtigen Krankheiten, zeigt regionale Unterschiede und stellt den Einfluss von Geschlecht, Alter, Einkommen, Bildung und Branche auf die Krankheitslast dar. Interaktive Grafiken erleichtern den Zugang dabei enorm“, sagt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz.
Bundesweit wenigste Fälle von Alkohol- und Drogenmissbrauch
Laut dem Morbiditäts- und Sozialatlas gibt es in keinem Bundesland weniger Fälle von Alkohol- und Drogenmissbrauch als in Rheinland-Pfalz. Landesweit leiden rund 15 Personen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner an diesem Krankheitsbild. Dabei reicht die Rate je 1.000 Personen von elf Erkrankten im Landkreis Trier-Saarburg bis hin zu 30 in Pirmasens. Bei Herzerkrankungen liegt Rheinland-Pfalz mit 263 Betroffenen je 1.000 Einwohner rund zwei Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Am meisten Herzkranke gibt es demnach im Landkreis Kusel mit 305 Fällen je 1.000 Einwohner und am wenigsten in Mainz mit 219 je 1.000 Personen. „Der Atlas zeigt, dass in Rheinland-Pfalz jede zweite Person über 60 Jahren herzkrank ist“, sagt Kleis. Herzprobleme seien tendenziell ein Altersleiden. Mit solchen Erkenntnissen könne der Atlas wichtige Impulse für die Prävention setzen. Dabei gehe es zum Beispiel um die Frage, wie das Betriebliche Gesundheitsmanagement noch zielgruppengerechter ausgebaut werden könne, etwa für ältere Beschäftigte.