Mainz, 20. März 2017 - Die Rheinland-Pfälzer und Saarländer waren 2015 öfter krankgeschrieben als im Jahr zuvor. Das zeigen die aktuellen Gesundheitsreporte der Barmer für Rheinland-Pfalz und das Saarland, die die Daten von 238.000 Erwerbspersonen in den beiden Bundesländern auswerten. Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz und dem Saarland, sagt: „Hauptursache für die gestiegene Zahl von Krankschreibungen war eine Zunahme der Atemwegserkrankungen.“
Laut den Gesundheitsreporten waren sechs von zehn Erwerbspersonen (60,0 Prozent) im Saarland mindestens einmal krankgeschrieben (Vorjahr: 56,3 Prozent). In Rheinland-Pfalz waren es 58,3 Prozent (Vorjahr: 55,4 Prozent). In Rheinland-Pfalz und dem Saarland wurden damit mehr Arbeitsunfähigkeiten beobachtet als bundesweit (57,5 Prozent). Rheinland-pfälzische (59,9 Prozent) und saarländische Frauen (61,6 Prozent) blieben öfter krank zuhause als die Männer in den Bundesländern (Rheinland-Pfalz: 56,9 Prozent, Saarland: 58,5 Prozent).
Saarland: In Westdeutschland vorn bei Arbeitsunfähigkeitstagen
Jeder Beschäftigte in Rheinland-Pfalz und dem Saarland meldete sich im Schnitt 1,3 Mal (Vorjahr: 1,2) arbeitsunfähig. Eine Krankschreibung dauerte in Rheinland-Pfalz durchschnittlich 13,6 Tage (Vorjahr: 14,3) und im Saarland 15,7 Tage (Vorjahr: 16,5). Auf jeden Beschäftigten in Rheinland-Pfalz entfielen somit 17,8 gemeldete Arbeitsunfähigkeitstage (Vorjahr: 17,2), im Saarland waren 20,4 gemeldete Arbeitsunfähigkeitstage (Vorjahr: 19,6). „In keinem anderen westdeutschen Bundesland wurden mehr Arbeitsunfähigkeitstage je Beschäftigten gezählt als im Saarland“, sagt Kleis. Insgesamt kamen über 3,5 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage in Rheinland-Pfalz und 1,1 Million Arbeitsunfähigkeitstage im Saarland zusammen.
Der Krankenstand lag in Rheinland-Pfalz bei 4,9 Prozent (Vorjahr: 4,7 Prozent) und im Saarland bei 5,6 Prozent (Vorjahr: 5,4 Prozent). Das bedeutet, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1.000 Beschäftigten in Rheinland-Pfalz 49 und im Saarland 56 arbeitsunfähig gemeldet waren. Häufigste Gründe für die Fehlzeiten saarländischer Beschäftigter waren psychische Störungen (21,4 Prozent, Bund: 18,8 Prozent) und in Rheinland-Pfalz Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems (22,3 Prozent, Bund: 22,1 Prozent).
Erschreckend: Im Saarland gibt es so viele junge Menschen, die an mindestens einem der für Blutkreislauf-Krankheiten bekannten Risikofaktoren Bluthochdruck, Diabetes oder Fettstoffwechselstörung leiden wie in keinem anderen Bundesland. Im Saarland betrifft das 6,9 Prozent der 16- bis 30-Jährigen. Zum Vergleich: Bundesweit sind es nur 4,8 Prozent, in Rheinland-Pfalz 5,6 Prozent und in Bremen lediglich 3,4 Prozent.