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Atemwegsinfekte und Seelenleiden treiben Krankenstand im Saarland auf Rekordwert

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Saarbrücken, 4. September 2023 – Höchststände bei den Krankheitstagen wegen Atemwegserkrankungen und psychischer Leiden unter Beschäftigen aus dem Saarland haben im vergangenen Jahr für einen Rekordwert beim Krankenstand in dem Bundesland gesorgt. Das zeigt eine repräsentative Auswertung der Krankenkasse Barmer unter den bei ihr versicherten 52.000 Erwerbspersonen mit Wohnsitz im Saarland. Demnach lag der Krankenstand in dem Bundesland im Jahr 2022 bei 7,1 Prozent (Bund: 6,2 Prozent). „Das heißt, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1.000 Beschäftigten aus dem Saarland 71 arbeitsunfähig gemeldet waren“, erläutert Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Der bisher höchste Krankenstand unter saarländischen Beschäftigten sei im Jahr 2021 registriert worden und habe bei 5,9 Prozent gelegen.

Fehltage wegen Atemwegserkrankungen: Allzeithoch

Laut Barmer fiel jede Erwerbsperson aus dem Saarland im Jahr 2022 im Durchschnitt 25,9 Tage im Job wegen Krankheit aus (2021: 20,4 Tage, Bund: 22,7 Tage). Die meisten Fehlzeiten bei Beschäftigten aus dem Bundesland verursachten Atemwegserkrankungen wie Grippe, Husten und Schnupfen sowie psychische Leiden wie Depressionen. Erkrankungen der Atemwege sorgten für durchschnittlich 5,1 Arbeitsunfähigkeitstage unter Erwerbspersonen im Saarland (2021: 1,9 Tage, Bund: 4,9 Tage). Der bisherige Höchstwert lag bei 3,1 Tagen und stammte aus dem Jahr 2018. „Im Frühjahr des Jahres 2021 ist die typische Grippe- und Erkältungswelle ausgeblieben. Dann haben sich nach der Corona-Pandemie die Kontakte zwischen den Menschen normalisiert, was Atemwegsinfekte begünstigt hat“, erklärt Kleis. Die in der Pandemie sinnvolle Entlastung der Arztpraxen durch die telefonische Krankschreibung habe nur geringen Einfluss auf die Fehlzeiten gehabt, denn sie sei auch schon im Jahr 2021 möglich gewesen.

Krankheitstage wegen psychische Leiden auf Rekordwert

Nach Berechnungen der Barmer haben im Jahr 2022 auch die Fehltage aufgrund psychischer Leiden unter Beschäftigten aus dem Saarland zugelegt (5,1 Tage, Bund: 4,1 Tage). Das bisherige Allzeithoch bei Tagen von Arbeitsunfähigkeit infolge seelischer Erkrankungen hatte die Krankenkasse erst im Vorjahr für die saarländischen Berufstätigen ermittelt (4,8 Tage). Im Vergleich aller Bundesländer weist das Saarland mit Bremen die meisten Fehltage im Beruf wegen seelischer Leiden auf. „Durch die demographische Entwicklung der Erwerbsbevölkerung und den Fachkräftemangel ist in den Unternehmen ein aktiver Umgang mit seelischen Erkrankungen unumgänglich. So führt zum Beispiel mangelnde Zusammengehörigkeit im Team nachweislich zu einer deutlichen Zunahme depressiver Verstimmungen“, sagt Kleis. Vor diesem Hintergrund fiele dem betrieblichen Gesundheitsmanagement eine wichtige Funktion bei der Vorbeugung psychischer Erkrankungen zu.

Regionale Unterschiede beim Krankenstand im Saarland

Die Barmer-Analyse zeigt auch teils deutliche Unterschiede zwischen sechs Landkreisen im Saarland mit Blick auf die Krankmeldungen. So registrierten die Barmer-Statistiker im Landkreis Neunkirchen mit 27,7 Krankheitstagen die landesweit höchsten Fehlzeiten je Erwerbsperson im Jahr 2022. Das waren rund drei Tage mehr als im Regionalverband Saarbrücken (24,6 Tage) mit den wenigsten Arbeitsunfähigkeitstagen im Saarland. Bei den Atemwegserkrankungen verzeichnete der Landkreis Neunkirchen mit durchschnittlich 5,7 Fehltagen im Beruf den landesweiten Höchstwert im vergangenen Jahr. Die wenigsten Arbeitsunfähigkeitstage infolge von Atemwegserkrankungen pro Beschäftigtem gab es im Landkreis Merzig-Wadern (4,5 Tage). Die meisten beruflichen Ausfalltage im Saarland wegen psychischer Erkrankungen je Erwerbsperson verzeichnete im Jahr 2022 der Saarpfalz-Kreis (5,7 Tage), die wenigsten der Landkreis St. Wendel (4,8 Tage).

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Boris Wolff
Pressesprecher Barmer Rheinland-Pfalz, Saarland
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