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Alkoholerkrankung trifft Ältere im Saarland immer öfter

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Saarbrücken, 1. Juli 2022 – Ältere im Saarland leiden zunehmend unter Alkoholerkrankungen. Der Anteil der über 60-Jährigen mit ärztlich diagnostizierter Alkoholerkrankung in dem Bundesland hat sich vom Jahr 2016 bis zum Jahr 2020 um acht Prozent erhöht. Das zeigt eine Auswertung des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg). „Alkohol führt bei alten Menschen schneller zu körperlichen Schädigungen. Viele ältere Menschen nehmen zudem eine Reihe von Medikamenten ein, was in Kombination mit Alkohol zu teils gefährlichen Wechselwirkungen führen kann“, sagt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Eine Entwöhnungstherapie bei älteren Menschen mit Alkoholerkrankung benötige meist mehr Zeit, um einen anhaltenden Behandlungserfolg zu erreichen.

Saarland: 60- bis 69-Jährige am häufigsten alkoholkrank

Laut bifg-Analyse ist der Anteil der über 60-jährigen Alkoholkranken im Saarland von 1,77 Prozent im Jahr 2016 auf 1,92 Prozent im Jahr 2020 gestiegen. Dabei sind es in dem Bundesland ohnehin ältere Menschen, die am häufigsten an Alkoholerkrankungen leiden. Bei den 60- bis 69-Jährigen im Saarland waren 2,55 Prozent der Menschen alkoholkrank im Jahr 2020. Das waren mehr als sechs Mal so viele wie zum Beispiel bei den 20- bis 29-jährigen Saarländerinnen und Saarländern (0,40 Prozent). „Das Suchtpotenzial und die gesundheitlichen Risiken von Alkohol werden oft unterschätzt. Als Zellgift ist Alkohol für die Entstehung von psychischen Störungen und über 200 Krankheiten mit verantwortlich, darunter Krebs und Leberzirrhose“, erläutert Kleis.

Mehr Männer als Frauen alkoholkrank im Saarland

Über alle Altersgruppen hinweg lag der Anteil der alkoholkranken Menschen im Saarland bei 1,21 Prozent im Jahr 2020 (Männer: 1,65 Prozent, Frauen: 0,79 Prozent). Hochgerechnet sind das in dem Bundesland rund 12.000 Menschen mit ärztlich diagnostizierter Alkoholerkrankung. Zwischen den Bundesländern schwankt der Anteil alkoholkranker Menschen enorm. Einen besonders hohen Anteil wies im Jahr 2020 Mecklenburg-Vorpommern auf (2,11 Prozent), einen sehr kleinen Rheinland-Pfalz (1,11 Prozent, Bundesdurchschnitt: 1,39 Prozent). „Wer den Verdacht hat, ein Alkoholproblem zu haben, sollte sich ärztlichen Rat einholen. Auch eine Suchtberatung oder Selbsthilfegruppen können eine gute, erste Anlaufstelle sein“, sagt Kleis. Die gesetzlichen Krankenkassen würden die gesundheitsbezogene Selbsthilfe finanziell fördern.

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Boris Wolff
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